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M. H. Fischer u. A. E. Kornmüller
gleichen Vpn. bei Einzelversuchen sich verschieden verhielten.
Doch besteht gewiß auch die Möglichkeit, daß ein gesetzmäßiger
Einfluß eines seitlichen Lichtpunktes auf die Lokalisation überhaupt
nicht vorhanden ist, sondern daß eine Störung im allgemeinen
aus mannigfach wechselnden Gründen vorliegt, die wir nicht kennen.
Endlich seien noch Versuchsreihen berichtet, die wir einer
direkten Anregung A. Tscheemaks verdanken und die an frühere
von M. H. Fischer 1 unter A. Tscheemaks Leitung erinnern. Es
handelt sich um Reihen der sM und des monokularen Gerade-
vornes, wenn das andere Auge entweder vollkommen lichtdicht
abgedeckt • oder nur durch ein Mattglas abgeblendet O ist.
Tabelle 6
Tag
L.
A.
B. A.
R.
A.
•
O
O
•
6.
—22,5
—13,5
-2,5
±15,5
±22,2
(± 7,0)
(±10,5)
(±6,0)
(± 8,0)
(± 6,5)
5.
—27,5
—17,2
-2,0
+16,4
+21,0
(± 9,0)
(±11,0)
(±7,0)
(±10,0)
(± 7,0)
4.
—29,0
—16,2
—3,3
+17,0
+22,8
(± 6,0)
(±10)
(±7,0)
(± 9,0)
(± 8,0)
3.
—31,1
—22,7
—3,8
+ 11,1
+20,0
(± 6,5)
(± 8,0)
(±5,0)
(± 8,0)
(± 7,0)
2.
—27,1
—19,0
+1,0
+17,3
±30,9
(± 7,0)
(± 8,0)
(±4,0)
(± 8,0)
(± 6,0)
1.
—27,8
—16,1
+0,2
+18,6
+24,8)
(± 7,5)
(± 8,0)
(±5,0)
(± 7,0)
(± 8,0)
M. W.
—27,5
—17,5
—1,73
±15,9
+23,2
(± 7,2)
(± 9,2)
(±5,7)
(± 8,3)
(± 7,1)
Das monokulare GV ist nach der Art der Abblendung des
anderen Auges verschieden. Die Deutung dürfte sich anscheinend
nicht schwierig gestalten. Das abgeblendete Auge geht in die
sog. „Abblendungsstellung“ 2 über, die je nach der Art der Ab¬
blendung verschieden ausfällt. Da sich die Heterophorie auch,
wie schon erwähnt, in den Innervationsverhältnissen des sehenden
1 M. H. Fischer, Pflügers Arch. 188, 161 (1921).
2 M. H. Fischer, Graefes Arch. 108, 251 (1922).