Egozentrische Lokalisation
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wie man vielleicht sagen dürfte — die subjektive Nullebene bei
der Breitenlokalisation. Gerade darin, so möchte uns
scheinen, liegt die hervorragende Bedeutung der sM, die so aus¬
führliche Studien rechtfertigt.
Nun involviert die oft, z. B. von F. B. Hofmann, verwendete,
wenn auch schematische Konstruktion der Sehrichtungen in das
Blickrichtungsschema leicht nicht unbedenkliche Irrtümer. Solchen
scheint auch F. B. Hofmann verfallen zu sein, wenn er z. B.
schreibt1: „Das Zusammenfallen der Hauptsehrichtung mit der
Blickrichtung ist daher für die Blickbewegungen in den Vorder-
S. M-
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Abb. 7. Blickrichtungsschema Abb. 8. Einfaches Sehrichtungsschema
grund zu rücken.“ Sehrichtungen sind subjektiv, Blicklinien
objektiv, beide untereinander inkommensurabel: sie können darum
weder je zusammenfallen, noch auseinanderfallen, wie schon oben
berührt wurde. Das ist auch Hillebrands (1. c.) Anschauung.
Nehmen wir nun weiter an, es wäre unter den in Abb. 7
supponierten Bedingungen die Lokalisation vollkommen
richtig2, dann bedeutet dies u. E. nur, daß das in der
objektiven Medianebene, mit symmetrischer Kon
1 F. B. Hopmann, Raumsinn S. 367.
2 Das ist für gewöhnlich, wie schon gezeigt wurde, nicht streng der
Fall, kann jedoch gelegentlich Vorkommen.