Zur Messung der Farben.
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quelle und zwar so, dafs die weifse Fläche im Dunkelkasten
direkt und gleichmäfsig beleuchtet wird. Durch Änderung der
Entfernung der Lichtquelle kann die Helligkeit passend einge¬
stellt werden. Um dies zu erleichtern, ist die Rückwand des
Lichtkastens nur mit einem schwarzen Tuch bedeckt. Seitlich
über der Öffnung des Dunkelkastens führt man die Farbtonskala
vorbei und bringt rechtwinklig zu ihr das Vergleichsgrau an
(s. Abb. 15).
Die Messung des Farbtons erfolgt im übrigen ganz gleich wie
bei den Körperfarben. Ich ermittelte derart die Farbtöne von
4 Lichtquellen bei gewöhnlichem Tageslicht. Schon früher be¬
stimmte Jones1 2 die Farbtöne einer Reihe von Lichtquellen in bezug
auf Spektralfarben. In folgender Tabelle sind in der ersten Kolonne
die Werte von Jones in Wellenlängen, in der zweiten die ent¬
sprechenden Farbtöne (nach Ostwald) und in der dritten die
von mir gefundenen Töne wiedergegeben.
Jones
K. M.
Wellen¬
längen
n
n
k
t
1.
Kerze
0,593
13
14
0,02
0,98
2.
Kohlenfadenglühlicht
0,5915
12,5
13
0,03
0,97
3.
Wolframlampe 1,25 Watt
0,588
12
12
0,05
0,95
4.
» 1 „ Gasgefüllt
0,586
11
—
—
—
5.
» 0,75 „
—
—
11
0,08
0,92
6.
n 0,5 „ „
0,5845
1
10
:
|
—
—
—
Die Übereinstimmung ist gut. Übrigens fand v. Hübl 2 für
eine Metallfadenlampe nach dem Dreifarbtonsystem : 100 Rot -j- 56
Grün + 13 Blau. Dies entspricht auf Grund von Ostwalds An¬
nahmen dem Farbton 12.
Um die Weifslichkeit oder Sättigung des Lichtes auf ana¬
lytischem Wege zu bestimmen, ersetzt man bei obiger Anordnung
den Pomi durch das Sehrohr und die Farbton- durch die Grau¬
leiter. Letztere mufs an der Längsseite scharf abgeschnitten sein.
Die Entfernung der Lichtquelle wird derart gewählt, dafs bei
Ermittlung der Eigenfarbe mittels der OsTWALD-Filter das Feld im
1 Siehe M. Luckiesh, Color, S. 97.
2 A. a. 0.
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