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Friedrich W. Fröhlich.
der höheren Erregbarkeit der pheripheren Teile der Netzhaut in
Zusammenhang bringen, welche gleichwie die Anwendung einer
gröfseren Belichtungsintensität eine Annäherung des HERiNaschen
Nachbildes bzw. seiner Teile an den Spalt bedingt. Die Abb. 8
gibt dieses Verhalten in schematisierter Weise wieder, a am hell-
ataptierten Auge, b u. c bei verschiedenen Graden der Dunkel¬
adaptation, c1 im gleichen Adaptationszustand wie c nur bei An¬
wendung einer gröfseren Belichtungsintensität.
-a f> c cx
Abbildung 8.
Die entsprechende Veränderung der dritten Nachbildphase
macht sich nicht durch ein Ausfallen der zentralen Partie be¬
merkbar sondern durch eine mit der Dunkeladaptation zunehmende
konvexe Krümmung des vorderen Randes dieser Phase. Diese
Krümmung läfst sich gleichfalls mit der zunehmenden Erreg¬
barkeit der peripheren Netzhautpartien in Zusammenhang
bringen. Bei Anwendung stärker wirksamer Reize tritt das 3.
positive Nachbild verspätet ein, wird durch Eintreten der Dunkel¬
adaption die periphere Erregbarkeit gröfser, so verzögert sich
dadurch der Eintritt der entsprechenden Anteile dieser Nach¬
bildphase. Durch diese Beobachtung wird es deutlich, dafs das
PurkinjEsche Nachbild keine Sonderstellung gegenüber den
anderen Nachbildphasen besitzt, sondern dafs alle Nachbildphasen
sich einem gemeinsamen Geschehen in unserem Sehorgan ein-
ordnen.
Zusammenfassung der Ergebnisse.
Durch den Eintritt derDunkeladaptation erfährt
die Reaktion unseres Sehapparates auf kurzdauernde
Belichtung eine wesentliche Verlangsamung. Die
schnellablaufenden Nachbildphasen nehmen durch
Eintritt derDunkeladaptation wesentlich an Dauer zu.
Durch eine verschieden starke Beteiligung ver-