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der musikalischen Töne, bei denen an eh die tiefen infolge ihrer grafte«
physikalischen Energie ttnd langen Wellen den Luftwiderstand leichter
überwänden und so weiter gehört würden, wie die hohen Töne mit ihrer
gröfseren physiologischen Energie aber den leichter absorbierbaren kurzen
Wellen. In betreff der Erklärung dieser Tatsachen schliefst sich Verf. auf
Grund seiner eigenen Beobachtung der HauiHOLTzschen Ansicht v>on der
Resonanz des äufseren Gehörganges an mit der Erweiterung, dafis aafcer
diesem physikalischen Gründe noch ein physiologischer dabei zu berück¬
sichtigen sei. Je weiter wir uns nämlich von der Schallquelle entfernten,
nm so weniger träte die Aktion des Tensor resp. die Resonanz des änfseren
Gehörganges in den Vordergrund, desto mehr aber der Grundton der
Mittelohrräume. Diese bildeten gewissermafsen einen Resonator für Geräusche
vergleichbar einer kubischen Pfeife, deren Grundton infolge der schmalen
Öffnung tiefer liege. In betreff der Wahrnehmung der Geräusche sei wohl
anzunehmen, dafs die musikalischen in der Schnecke zur Perzeption kamen,
dagegen müsse für die spezifischen, farblosen ein besonderes Organ im
Labyrinth vorhanden sein, da bei hochgradiger Schwerhörigkeit oft noch
schwache Geräusche gehört würden. H. Barts (Berlin).
G. Zimiubmann. lacbtrigliche Betrachtungen Iber den physiologisches Vert
der Labyrinthfenster. Arch. f. (Anat. u.) Physiol. Suppl. 2. S. 409.
• Verf. kritisiert die von Lucas gegen seine Theorie gemachten Einw&irde
und sucht besonders die von ihm ausgesprochene Ansicht von der Be¬
deutung der Membran des runden Fensters als Eingangspforte für die
Schallaufnahme zu widerlegen.
Derselbe. Aber den physiologischen Vert der Labyriithfeatter. Ebenda 8.488.
Kurze Zusammenstellung des Gedankengangs der in diesem Archiv
8. 193 veröffentlichten Abhandlung.
Stknoeb. Zer Theorie des binauralen ISrens. Zeitschr. f. OkrenheUk 48. S. SW,
Verf. kommt auf seinen Stimmgabelversuch zurück, den er zur Diagnose
einseitiger Taubheit verwandt wissen will. Werden zwei gleichgestimmte
Stimmgabeln beiden Ohren auf die gleiche Entfernung genähert, so wird
binaural gehört und gewöhnlich der Schall in die Medianebene dee Kopfe»
lokalisiert. Nähert man dagegen die eine dieser Gabeln dem einen Ohr
z. B. bis auf 2 cm, so erscheint der Gehörseindruck stärker, wenn die
andere Gabel vor das andere Ohr in etwa 10 cm Entfernung gehalten wird,
ohne dafs hierein Gehörseindruck stattflndet. Da man ferner, je nachdem
von den beiden vor die äufseren Gehörgänge gehaltenen Gabeln, die eine
entfernt oder genähert wird, bald nur mit dem einen oder anderen Ohre
hört, so kann man ans dem Ausfall der Beeinflussung des einen Ohres
durch das andere auf einseitige Taubheit schliefsen. Aus dem Überwiegen
der Knochenleitung durch ein Schallhindernis entstände nach Ansicht dee
Verf.s im Bewufstsein die Empfindung, als ob der Schall, da er stärker
erscheine, von dieser Seite komme und so erkläre sich Latéralisation beim
WEBEBschen Versuch. Der STUwppschen Ansicht, dafs diotische Zuleitung
für gute Hörperzeption nicht erforderlich sei, pflichtet Verf. bei.
H. Bbtkk (Berlin).