426
Literaturberichl.
geborener Schwäche der Sclera in der hinteren Hälfte das entscheidende
Moment für die Entwickelung der Kurzsichtigkeit zu suchen.
G. Abelbdobff (Berlin).
J. Piltz. Sur les nouveaux signes papillaires dans le tabes dorsal. Rem
neurologique 595—599. 1900.
Aufser dem Licht-, Accomodations- und Vorstellungs- (Haar's Hirnrinden )
Reflex der Pupille sind in neuerer Zeit folgende Pupillarreflexe beschrieben
worden: 1. Nach energischem Lidschlufs tritt Pupillenverengung ein (Verl)
2. Beim Versuche die auseinander gehaltenen Lider gewaltsam zu schliefisen,
verengt sich die Pupille des sich nach oben richtenden Augapfels (Wbst-
phal u. A.). Nach den Beobachtungen des Verf.’s kann diesen beiden
Reflexen ein entscheidender klinisch diagnostischer Werth noch nicht zu*
gesprochen werden. Allerdings trifft man den sub 1 genannten Reflex nur
selten bei normalen Individuen, bei welchen unter diesen Umständen die
Tendenz zur Pupillenerweiterung überwiegt, während bei an Tabes oder
Paralyse leidenden Personen mit lichtstarren Pupillen, die die Orbicularis-
contraction begleitende Mitbewegung der Iriscontraction rein zum Ausdruck
kommen kann und sich daher häufig findet. Der sub 2 genannte Reflex
ist dagegen entsprechend der gröfseren Energie, die auf die Contraction
des Orbicularis verwendet wird, häufig auch bei normalen Individuen nach¬
weisbar. Zuweilen konnte P. bei Personen, die an Tabes dorsalis leidend
lichtstarre Pupillen hatten, trotzdem bei activem sowie passivem Lidschiufa
8tall ^PupillenVerengung eine Erweiterung feststellen. Es handelt sich
hierbei wahrscheinlich um einen Reflex, der durch Reibung des Lides auf
der Conjunctiva oder Cornea ausgelöst wird, er fehlte demgemäfs bei einem
Patienten mit Heinianästhesie des Gesichtes auf der entsprechenden Seite.
G. Abelsdorff (Berlin).
F. Amgell. Discrimination of Clangs for Different Intervals of Time. Part n.
Amer. Joum. of Psych. 12 (1), 58—79. 1900.
Diese Fortsetzung der Untersuchungen aus Bd. XI, 1., welche der
Analyse der allgemeinen Factoren des Vergleichsurtheiles überhaupt dienen
sollen, bringt zunächst Vergleichungen von Tonhöhen (in der Region 560
bis 768 Schw.) nach der Methode der richtigen und falschen Fälle
mit objectiver Gleichheit oder Differenz von 4 und 8 Schw. Dabei werden
die von 10 bis 60 Sec. variirten Zeiten zwischen den Vergleichstönen mit
verschiedenen und ungleich wirksamen Zerstreuungen ausgefüllt, wie
Addition von Zahlen, Lesen, Anhören von Metronomschlägen oder Vor¬
lesungen, anderweitigen Tonvergleichungen etc. Das interessante Haupt-
ergebnifs besteht in der geringen und häufig sogar vortheilhaften Beein¬
flussung der Genauigkeit und der Sicherheit des Vergleichsurtheiles, soweit
objective Verschiedenheit vorhanden war. Bei objectiver Gleich¬
heit zeigt sich hingegen wirklich eine geringere Genauigkeit bei jenen
Zerstreuungen, ohne dafs jedoch hier, oder sonst irgendwo, eine Proportio
nalität zwischen Act Orblae der und der Urtheilsmodification
festgestellt werden könnte. Ohne Aycä «à®»»