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©te Säufer, ©djarrfeögef. $afanen.
ben feerfiänbigerett ^afanettmärtern einige bon ben fo 51t jagen mitbtebenben ^afanen eingefangen
unb in ben sur j$ud)t beftimmten S^tnger gefperrf, um Çier ©ter su ergeugen; außerbetn Iä§t man
burd) abgerid)tete jpunbe bie im freien gelegten ©ter sufammenfudjeu, unb menu man eine geniigenbe '
3(nsat)I feon ihnen ^at, fe^t man, momögtid) an ein unb bemfelben £age, fo feiete ©rutpennen sum
«Brüten an, at§ man eben beftfct. liefen atoar treuen, aber äußerft ungefdjidten Pflegemüttern feer;
traut man fpäter bie jungen Çafanen an, läßt eine SJlaffe feon ihnen burd) fte sertreten unb reicht
ben ®üd)lein nod) außerbem fo ungeeignete Nahrung, baß e§ ben ©adjfeerftänbtgen Pßuttber nimmt,
tote nod) immer fo feiele oon iljnen großgejogen merben. @0 ge^t e£ geifeiß nic^t in allen f^afanerien,
aber bod) in fe^r feieten, unb bie gafanentoärter, welche s« bem unpaffenben gutter auch nod) bie
Quälerei mit bem «ftäudjern fügen, ftnb feineêmegê fd)on abgeftorben.
§ür ben ©adjfeerftänbigen'bietet bie Slufsudjt ber ftafanen laum ©djmierigfeiten. ©ie erforbert
aïïerbingê Slufmerffamfeit unb eine forgfältige Pßaht ber ^rungêftoffe, je nach bem per ber
®üdjtein, nid^t aber fo außerorbenttidje Porfehrungen unb namentlid) fo tounberbare guttermifd)ungen,
mie einseine 3üdjter glanben machen molten.
(Schmerlid) gibt e3 ein anbereS £ü(jn, metdjeê fo feieren ©efahren auSgefefct ift Joie ber gafatt.
@r unterliegt meit e^er atê alle Permanbten flimatifdjen ©inflüffen unb mirb ungleich häufiger alê
jene feorn Sîaubseug aller Slrt gefangen, ©ein ärgfter $einb ift ber $ud)3, meldjer fepr halb merit,
mit mb für einem einfältigen ©efdjöpfe er e§ su t^un Ijat unb bann beffen ^agb ebenfo regelrecht
betreibt mie ber 9Renf<h, aber nod) beffer als biefer jebe ©elegen^eit mahrnimmt, ba§ mohlfdjmedenbe
2Bilb su berufen. SDie jungen gafanen merben feon ÜRarbern unb ®ahen meggenomrnen, bie ©ier
im «ftefte feon Sgetn unb hatten gefreffen. Pon ben gefieberten Räubern treibt e3 s^ar e*n^Sev
fo arg mie ber gudjê; aber Habicht unb ©herber, Pßeih unb Milane thun auch baê Shrige, unb felbft
ber täppifche SSuffarb ober ber Stabe, bie krähen, ©Iftern unb $eÇcr nehmen mandjeê Büchlein »eg,
übermältigen mand)en Sitten. ©0 erflärt e3 ftd), baß bie ftafanensudjt nirgenbS günftige ©rgebniffe
liefert unb baß namentlich in «ftorbbeutfdjlanb jeber einseine gafanenbraten bem SBeftfeer beê ©ehege3v
brei= biê feiermal mehr foftet, al3 er merth ift.
«813 sum Sahre 1848 mar e3 in manchen Säubern nur nach erfolgter (Genehmigung beê SanbeS*
herrn geftattet, ^afanerien ansutegen; benn ber fÇafatt gehörte sui’ h°^en 2>agb unb burfte beêhalb
auch nur feon feornehmen Seuten erlegt merben. ©eine Sagb gemährte biefen ein gans abfonberticfb
Vergnügen, feielleicht auch beêhalb mit, meil fie leichter ift alê irgeub eine anbere. ^ebermann,
welcher einigermaßen fein ©emeljr su hanbt)aben feerftel)t, ïann fte betreiben; ein Säger ift nicht feon
«Röthen, ©benfo leicht mirb ber einfältige Poget in fallen aller Slrt berüdt. ©eine bumme ©org=
lojtgfeit geht fomeit, baß man na<ht2, menn er gebäumt hat, ihn buchftäblid) mit einem £afen feom
«Baume herabhoten fann. ©in foldjeê Sßitb macht feinem mähren Säger $reube, unb beêpaïb mirb
aud) ber $afan ober irgenb ein anbever feiner nächften Permanbten faunt noch eine 3ulunf* ha^en:
bie Seit, in meldjer man ©aufenbe auêgab, um alljährlich einige biefer 3Sögel fd)ießen su föunen,
ift bereite feorüber.
©ufeier hat suerft bie Meinung abgebrochen, baß ber ho^berühmte SEßunberfeoget Phönir
mohl ber ©olbfafan fein möge. 5ln§ ben ©^itberungen, metd^e bie Sitten ub hmtertaffen haben,
läßt ftd) £)ieê nun smar nicht mit Sicherheit herabtefen; mohl aber paffen ältere ïateinifdje ©ebiçhte,
metd)e feon bem Phönir haubein, fo genau auf ben ©olbfafan, baß menigftenë il)re Perfaffer feinen
anberen Pogel im Singe gehabt haben fönnen.
®er ©olbfafan seichnet ftd) burdj feinen fd)önen ^alêfragen fo mefentlich feor aüen übrigen
Permanbten ab, baß er mit 9ted)t jum Pertreter einer befonbern ©ippe erhoben.fem'^tt ift. Steuer^