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®ie ftfinger. ©ingoögel. Pieper.
Taube (Spaniens, toeld;cS bodp getoiß auf große Strcdeu pin feinen Slnforberuugen genügt, feines^
inegS häufig auftritt, fonbern eigentlich nur toäprenb feines 3ugeS in größerer Stngapl beobachtet toirb.
©ei uns 51t Sanbc ift bev ©racppieper felbftoerftänblid; Bugbogel; in Slfrifa fcpeint er nur gu ftrekpen.
6r foniint in $)eutfd;lanb um bie ©ïittc beS Slpril an unb rüftet ftcp bereits im Stuguft lieber gum
Sßegjuge. ©ttoa im 3)tai treffen bie Stad;gügler ein, unb im (September ftnb bie tepten berfdjtounben.
©or bem ©Beggugc fcpart er fiep tu Heine ©efeïlfcpaften; biefeïben fönnen fid; aber bis 31t gasreichen
gerben oermepren. ©ei fd;önem ©Better giepen biefe meift bei £agc, bei toinbigem mehr beS Nachts.
3« feinen ©etoegungett erinnert ber ©radjpiepcr ebetifo fehr an bie Serben, tote an bie ©ad);
ftelgen. ©r läuft außerorbentlicp rafcp über ben ©oben bahin, fo lauge cS irgenb geht, gebedt, am
liebften alfo in Fuvcpett ober ©räben. ©r fept fiep aber immer oon 3eit gu 3eit auf eine Sd;otle
ober auf einen (Stein, um fid; untgufehen unb auSguruhen. ©Benn er ruhig fleht, toirb fein Körper
aufgerichtet unb ber ©eptoaitg gefenft; im Saufen hält er ftcp fehr toagreepi; bei ©rregung toippt er
nad; Slrt ber ©acpftelgen mit bem (Spange, ©eint fliegen breitet er bie «Schwingen abtoed;felnb
ftar! aus unb giept fte rafd; toieber an, tooburd; er halb fteigt, halb in fchiefer Dichtung fiep fenft, im
gangen aber eine auS großen ©ogen beftepenbe Fluglinie befepreibt. ©or bem Siieberfepen feptoebt er
getoöpnlid; ; gutoeilen ftürgt er fid; aber attep mit angegogenen Scptoingen faft fenfreept aus poper Stift
perab. ©ei uttS gu Sanbe ift er regelmäßig fcpeu, unb auep in (Spanien ober in SXfrifa pabe icp ipn
uirgenbS fo gutrauliep gefunben, toie ©olle ipn auf ben ©anarett. „Stuf bem rotpen, bluterpipten
FelSgeftein, toeld;eS eigentpümlicpe canarifcpe Sßflattgengebilbe mit iprent ©läulid;grüu unb iprett ppan=
taftifepen formen uitooKfommen befleiben, ftnbet man auf (Scpritt unb Stritt bicfcS gutraulicpe
©ögelcpen. Sin ben ©Begränbern fepeint eS borgüglicp gern fein gemütplid;eS unb anmutpigeS ©Befen
gu treiben. SDent SWenftpeu, ber ipm fetten ein Seib gufügt, gept eS faum auS bem ©öege. . . Seine
3utrauticpfeit bilbet einen ©egenfap gu feinem menfcpenfd;etten ©Befen in ©eutfcplanb. ©S budt ftd;
13or ben Fußgängern auf Steine, toie ein Steinfcpntäper. Stod; näper läßt eS, toie fo niete anbere
©ögel, ben Leiter au fiep peranfontmeu." Sind; Jponteper fagt, baß ber ©raeppieper auf ben©alcaren
giemlicp parmloS unb niept fcpeu toäre, toäprenb id; in meinem £agebud;efauöbrüdlid; bemerft pabe, baß
biejenigen, toelcpe mir in Spanien öodamett, ftd; ttod; fepeuer geigten, als bie, toelcpe td; früper in
SSeutfcplanb beobaeptet patte, SDie Stapruug ift im »efenttiepen bie anberer ©ieper, bod; gibt
Sin ber nt aper an, baß er pauptfäcplicp Steppgier nergepre, unb ©olle bemerft, int ©egenfap gu
St a um amt, attSbrüdlid;, baß er gutoeilen Sämereien f reffe. ®ie Stimme ift Oerfcpieben, immer
aber einfad; unb einförmig. „Widern" ober „btemm" fepeint ber Sodton gu fein, „fritlin, girtui unb
giiir" ber SluSbrud ber 3ürtlid;teit, gugteiep aber auep ber toefentlid;e ©eftanbtpeil beS außerorbentlicp
eittfad;ett ©efangeS.
©Bäprettb ber ©rutgeit behauptet jebeS ©aar eitt giemlicp großes ©ebiet uub oertreibt auS ipm
anbere berfelben Slrt. ®aS SJtännd;eit geigt ftd; bann fepr gern frei, fept fiep auf einen ©ufd;, einen
popen Stein, einen ftelfenabfap, auf ©lauern, Sanbpügel tc. ober felbft auf bie unteren Slefte ber
©äunte, fteigt in fd;räger Stüptung in bie Suft empor, beginnt in einer tpöpe Oon ettoa 100 bis 150
Fuß 3« Wein, fliegt unregelmäßig pin unb per unb ruft babei fepr pättftg toieberpolt fein
„3idut girlui", offenbar gur F^eube beS ©Beibd;enS. ®aS Steft ift ein großer ©au, toetd;er äußerlich
auS SJtoS, Oueggentottrgeln uub biirrem Saub beftept uub innen mit ©raSpalmen unb ©ßiirgeld;en,
auep toopl mit eingelnen paaren auSgelegt toirb. ©S ift toie alle Sßiepernefier außerorbentlicp feptoer gu
pben; bie ©rbauer oermeiben eS aud; forgfältig, eS irgenbtoie gu oerratpeu: fie treiben fiep g. ©.,
fobalb fie ftd; beobaeptet fepett, nie in feiner Släpe umper. $n SDeutfcptaub fiept eS auf Scplägeu,
gtoifepett ©ras unb £aibefraut, auf ©Biefen, in ©rboertiefungen u. f. to., auf ben ©anaren gtoifepen
ben ®aftuSpflaugen; benn ber ©rad;pieper foil ber eittgige ©ogel fein, toeld;er pier auf bem ©oben
niftet. £)aS ©elege entpält nier bis feeps ©ier, toelcpe auf trübtoeißem ©rttnbe über unb über
mit mattrötplicpbraunen fünften, Stricpeld;en unb «einen Fledd;en bebedt ftnb, am fhtmpfeu
©nbe getoöpnlid; biepter als fonft. 33aS ©Beibcpen brütet allein, unb baß ©tänuepen unterpält eS