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Die Raubthiere. Hunde. — Afrikanischer Hund. Windhunde.
gegen Wasserscheu und heilt dieselbe, wenn es auf die Wunde gelegt wird, die ein toller Hund ver¬
ursachte. Die Galle mit Honig versetzt ist eine Augensalbe, hilft aber auch gegen Flechten, und wenn
sie mit einer Feder, anstatt mit der Hand aufgestrichen wird, gegen die Fußgicht, thut auch zur Be¬
streichung von Häusern treffliche Dienste. Die Milch ist sehr gut, wenn sie getrunken wird; mit Salpeter
versetzt hilft sie gegen den Aussatz; mit Asche vermischt erzeugt sie Haarwuchs oder befördert schwere
Geburten. Der Harn von jungen Hunden ist, wenn er gereinigt worden, ein Mittel, überflüssigen
Haarwuchs zu vertreiben. Mit den Zähnen reibt man kleinen Kindern die Kinnlade und erleichtert
dadurch das Zahnen. Wirft man den linken Oberreißzahn ins Feuer, so vergehen die Zahnschmerzen,
sobald der Rauch vergangen ist; wird der Zahn zu Pulver gerieben und mit Honig versetzt, so ist
diese Mischung ein Mittel gegen dieselben Schmerzen. Der Koth giebt vortreffliche Pflaster* gegen
Geschwüre; er kann sogar gegen die Bräune, die Ruhr benutzt werden — doch, wer wollte das Alles
noch zusammenzählen! Bemerkenswerth ist es, daß noch heutigen Tages manche dieser Mittel in Ge¬
brauch sind, namentlich bei den Landleuten; schade dagegen, daß sich die Homöopathie bis jetzt dieser
vortrefflichen Mittel noch nicht in wünschenswerther Vollständigkeit bediente.
Der nackte oder afrikanische Hund (Canis africanus).
©0 haben wir denn den Hund im Allgemeinen verfolgt, von feinem Ursprung bis zu seinem
Ende, soweit wir Dies konnten, und es wird mm wohl an der Zeit sein, wenn wir uns mit ewigen
der H-mptart-n dieses merkwürdigen Geschlechts beschäftigen. Hierbei muß ich NN voraus bemerken,
daß wir an» dem zahllosen Heere der Formen - R-ich-nbach führt ihrer 195 (!) auf - blos die
wichtigsten hervorheben können. Und auch Dies geschieht nur ausnahmsweise, gewissermaßen aus
Dankbarkeit für di- riebe, welch- di- Hnnde uns beweisen. Bei allen übrigen Hausth.-ren werde ich
kürzer sein können, als hier: — einfach deshalb, weil kein anderes Geschöpf m dem Grad- Hausthier
geworden ist, wie der Hund.
Ein bei uns sehr selten vorkommendes, säst harmloses Thier ist der nackte oder afrikanische
Hund (Canis africanus), so genannt, weil er, wie man annimmt, ursprünglich dem innern von
Asrika angehörte und von dort nach Nordafrika und über Guinea nach Man, a, China, auf die
Antillen und Bahama-Jnseln, sowie über das Festland von Süd- und Mittel-mer, a v-rbre.tet
wurde. Wegen seiner Merkmal-, di- durch den eilten seiner Namen schon ausgedruckt sind, ist er sehr
leicht kenntlich. Der Leib ist etwas gestreckt, schmächtig, gegen dl- Welchen stark -mg-i°g-n, der
Rücken stark gekrümmt, die Brust schmal, der Hals mittellang. aber dünn, der Kopf länglich und