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H. F. Link: Jahresbericht über die Arbeiten
Die verschiedenen Angaben hierüber veranlassten den Verf.
einige Untersuchungen über denselben anzustellen. Er
bediente sich dabei der Methode, den zu untersuchenden
Abschnitt der Blätter mit Jodtinktur zu färben, mit Wasser
auszuwaschen und alsdann der Einwirkung der Schwefelsäure
auszusetzen. Durch die letzte wird nicht bloss die gelbe
Färbung der durch Jod gefärbten Cuticula erhöht, sondern es
wird besonders der Vortheil erreicht, sagt der Verf., dass die
Epidermiszellen der meisten Pflanzen je nach der Stärke der
angewendeten Säure unter Blaufärbung aufgelockert oder völ¬
lig aufgelöst werden, weshalb die Cuticula auf eine sehr leichte
Weise von denselben unterschieden und getrennt werden kann.
Als allgemeines Resultat ging aus diesen Untersuchungen her¬
vor, dass, wie Pay en angegeben hatte, eine unmittelbare Fort¬
setzung der Cuticula in die Spaltöffnungen eindringt, und sich
in Form einer von beiden Seiten sehr stark zusammengedrück¬
ten Röhre zwischen den Porenzellen zur Athemhöhle hinab¬
zieht. Dass diese Röhre weder beim Eingänge in die Spalt¬
öffnung noch weiter unten zwischen den Porenzellen geschlos¬
sen ist, darüber kann bei sorgsamer Untersuchung nach des
Verfassers Meinung kein Zweifel Statt finden. An der innern
Mündung der Spaltöffnung angekommen, breitet sich diese
Röhre in eine kleinere oder grössere trichterförmige Erwei¬
terung aus, welche die untere Seite der Epidermis, so weit
sie die Athemhöhle von aussen abschliesst, bekleidet. In Be¬
ziehung auf diese trichterförmige Erweiterung kommen bei
verschiedenen Pflanzen Verschiedenheiten vor, welche der
Verf. angiebt. Es überzieht nämlich die Cuticula nur die
Wandungen der Athemhöhle, ohne in die Intercellulargänge
zu dringen, oder sie dringt in einige oder auch in alle solche
Gänge, welche mit der Athemhöhle in Verbindung stehen. Zu¬
letzt sagt der Verf. etwas darüber, ob die Cuticula eine eigene
von der Epidermis verschiedene Haut sei. Er glaubt dieses
nicht, sondern ist der Meinung, dass ihre Eigentlnimlichkeit
von einer Umwandlung der Substanz der äussern Schichten
der Epidermiszellen selbst herrühre. — Darf ich es mir er¬
lauben, einmal leicht, wie der Verf. von mir sagt, (wenn auch
nicht graziös) darüber hinzugehen, so würde ich sagen, es
komme nicht darauf an, wie die Cuticula entstehe, sondern