XXVI. Ueber die negative Schwankung des Muskelstromes u. s. w.
tive. Hierfür liesse sich allenfalls ein Grund angeben. In der ersten
Abtheilung fanden wir, dass bei künstlichem Querschnitt die negative
Schwankung im Tetanus schnell ihr Maximum erreicht, aber keinen
Augenblick darauf verweilt, sondern alsbald, wenn auch langsamer, wieder
abfällt. Bei natürlichem Querschnitt dagegen nähert sich die tetanische
Schwankung zögernd einem absolut geringeren Maximum, verweilt länger
in dessen Nähe und sinkt viel langsamer davon herab (s. oben S. 424).
Da nun der Achillesspiegel mehr Angriffen auf seine Parelektronomie
ausgesetzt ist, als der im Inneren des Muskels verborgene Kniespiegel,
so wäre denkbar, dass deshalb die Schwankung des Achiüesspiegelstromes
mehr der negativen Schwankung hei künstlichem, die des Kniespiegel¬
stromes mehr der bei natürlichem Querschnitt ihrem Yerlaufe nach
gliche.
[664] Der letzte Abschnitt der Big. 38 (dBft) ist zu zeigen bestimmt,
dass diese Yermuthung rein formell die Erscheinungen erklärt. Die gestri¬
chelte Curve ist die negative Achilles-, die punktirte die positive Kniespiegel¬
schwankung, die ausgezogene Curve die aus algebraischer Summation der
Ordinaten beider ersteren Curven entspringende resultirende Schwankung,
welche, wie man sieht, Hrn. Sigmund Mater’s' Curve genau wieder-
giebt.
Wie ™a.n sich erinnert, haben wir durch ähnliche Annahmen schon
die doppelsinnigen Wirkungen beim Tetanisiren des Gastroknemius formell
zu erklären versucht (s. oben S. 438. 462). Es hinterblieben aber dort
Schwierigkeiten, und ebenso ist es hier. Ich will auf deren Darlegung
im Einzelnen nicht eingehen, sondern spreche lieber kurz aus, dass es nn
gegenwärtigen Zustand unserer Kenntniss nicht geüngt, von diesen ver¬
wickelten Erscheinungen völhg befriedigende Kechenschaft zu geben,
bedarf es noch langwieriger und mühsamer Untersuchungen, unchzwar
werden diese sich nicht auf den Gastroknemius beschränken du en.
sondern ausser auf den Triceps femoris müssen sie sich auch au
mässige, von beiden Enden abgeleitete Muskeln in verschiedenen
den ihrer Enden erstrecken.
Hrn. Holmgben’s Curven geben noch zu einigen anderen ^
kungen Anlass. Er lässt die negative Schwankung im Augen c ^
Reizung beginnen und in der Mitte des Latenzstadiums ihr
erreichen. Im Falle rein negativer Schwankung sinkt von hier ^
mit verhältnissmässig geringerer Steilheit bis jenseit des n
Zuckung. Da dieser Verlauf der geringsten Parelektronomie des^ ^
Spiegels entspricht, so kann er, wie wir schon sahen, nich ^^4.
schieden sein von dem, welcher in Hrn. Helmholtz’ Versuc ^ y,
Nach diesem Versuch hat aber die Curve ihre grösste Steilhei