Volltext: Ueber die negative Schwankung des Muskelstromes bei der Zusammenziehung. Zweite Abtheilung (Archiv für Anatomie, Physiologie und wissenschaftliche Medicin, 1875, S. 610) (2)

§. XIII. Vom Froschhammer. 
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XIII- Vom Froschhammer, einer Vorrichtung, in welcher 
jjer Musk0! nur immer bei der Zuckung seinem Strome den 
Weg zum Galvanometer bahnt. 
Ich habe, seit jener Zeit, diesen Gegenstand nie ganz aus den 
lugen verloren, und halte nicht für unnütz, einige der Wandlungen fest- 
zuhalten, welche er durchgemacht hat. 
Vor Allem ist hervorzuheben, dass die eben geschilderte Sachlage 
bald darauf durch Entdeckung zweier Thatsachen verändert wurde, durch 
die der Nachwirkung des Tetanus auf den Strom, und durch die der 
Parelektronomie. 
Die Nachwirkung vereinfachte etwas die Lage, insofern sie lehrte, 
dass zwischen je zwei Einzelschwankungen die Stromstärke um so weniger 
hoch wieder ansteigt, je länger der Tetanus anhielt. Das war in dem 
ach verzweigenden Gewirre der Möglichkeiten wenigstens Ein Anhalts¬ 
punkt. 1 
Die Parelektronomie dagegen erhöhte die Schwierigkeit der Ent¬ 
scheidung. Fortan durften Versuche über Stromumkehr bei [614] Zuckung 
nur noch mit künstlichem Querschnitt angestellt werden, da eine wahr¬ 
genommene Stromumkehr sonst darauf geschoben werden kann, dass die 
negative Kraft der parelektronomischen Schicht oder Strecke bei der 
Zuckung unverändert bleibt, oder in geringerem Maass abnimmt, als die 
positive Kraft des Gesammtmuskels.2 
Meine Bestrebungen waren zuerst auf Vervollkommnung des Ver¬ 
dens gerichtet, den Muskel selber jedesmal bei der Zuckung die Lei¬ 
tang für seinen Strom herstellen zu lassen. 
Ich erkannte die Unmöglichkeit, dies durch Schliessen des 
Kreises zu thun. Wie klein auch die zu schliessende Lücke im Kreise 
**» e^nen gewissen Weg muss der Muskel beschrieben haben, wenn sie 
^schlossen wird, und der Anfang der Zuckung geht darüber verloren. 
^>e?en kann jenes Ziel dadurch erreicht werden, dass im Augenblicke 
Zuckung der Muskel einen Kreis unterbricht und so eine 
6 Leitung hinwegräumt, die bis dahin den Muskelstrom 
^ultiplicator abhielt. Dies geschieht, indem man den Muskel 
«tae*]?6111 ai'I)eIIen lässt, welcher durch ein Gewicht, oder durch 
eaer, den Muskel spannt, selber jedoch genau in der Lage unter- 
i4j^er^' Untersuchungen u. s. w. Bd. II. Abth. II. S. 151 ff. — Taf. V. 
* S- oben S. 417. 426; - unten Abth. III. §. XIX. XXIII.
	        
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