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J. B o e k e,
gesetzter Richtung weiter; manchmal laufen die regenerierenden Fasern kreuz
und quer durcheinander, kurz, das wecbselvolle Bild gestaltet sich in jedem
Gesichtsfeld wieder anders. Das alles hier in Details zu schildern, würde
uns zu weit in das Gebiet der Morphologie führen, ich gebe hier nur zur
Illustration der Verhältnisse zwei Figuren, welche den eigentümlichen Verlauf
der Nervenfasern und die Ausbildung der Endverästelungen auf den Muskel¬
fasern besser zeigen, als es eine lange Beschreibung vermöchte.
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Fig. 11. Nervenfaser verlauf in einem kleineren Muskelnervenästchen beim erwachsenen Igel,
45 Tage nach der Nervendurchschneidung, nach Boeke (50).
a = sich spaltendo Faser.
Übrigens ist nach der Auffassung Tel los, bei aller scheinbarer Unregel¬
mässigkeit, der Gang des Neurotisationsprozesses des Endgebietes ziemlich ein¬
fach. Die auswachsenden Nervenfasern folgen den nur mit Flüssigkeit gefüllten
Schwann sehen Röhren, können innerhalb derselben Röhre wieder umkehren,
können aber auch an einer beliebigen Stelle die Röhre verlassen, in eine
andere Röhre hineindringen, diese wieder verlassen, nackt weiterwachsen usw.
Auch können sie Kollaterale durch die Wand der Röhre hindurchschicken,
welche dann eine alte Sohlenplatte erreichen und da eine Endplatte bilden.
Mit diesen Sohlenplatten stehen jedoch nach der Auffassung Tel los die
Schwannschen Röhren nicht mehr in Verbindung. Die Endstrecke der
Nervenfasern ist bei der Degeneration verloren gegangen. „Finalement“,
sagt Tello, „nous répéterons encore, que toutes les fibres neuves deviennent
à la fin nues pour former les terminaisons, et la cause en est due à l’inter-