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Friedrich W. Fröhlich,
herangegangen werden mußte, und dadurch die Gefahr der Strom¬
schleifen zu groß wurde. Auch die von Werigo x) angegebene Reizungs¬
methode mit dreiarmigen Elektroden, bei der die Kathode innerhalb
der Kammer je eine Anode zentral und peripher an der Ein- und
Austrittsstelle des Nerven angesetzt wurde, schützte vor Strom¬
schleifen nicht. Die Wirkung derselben äußerte sich darin, daß bei
einer gewissen Grenze der Erregbarkeitsherabsetzung jede weitere
Abnahme aufhörte und dieselben Reize andauernd wirksam blieben,
wenn auch die Narkose noch längere Zeit fortgesetzt wurde.
Es sollen nun die Ergebnisse der einzelnen Versuche in Tabellen
wiedergegeben werden.
Tabelle II.
Versuche mit der 35 mm-Kammer
Versuch
Zeit in
Minuten
periphere, innerhalb
der Kammer befind¬
liche Elektroden
zentrale, außerhalb der
Kammer befindliche Elek¬
troden
Erregbarkeit
Leitfähigkeit
1
0
430
490
3
430
490
5
420
490
10
420
490
17
400
490
18
380
490
19
360
490
20
330
unter 180 mm ß.A.
2
0
450
530
5
440
540
10
420
540
12
410
540
18
390
540
20
360
540
21
320
unter 180 mm R.A.
3
0
420
560
5
410
560
8
400
560
12
380
560
15
360
560
17
350
560
19
330
unter 180 mm R.A.
Wir sehen, daß die Erregbarkeit durchschnittlich bis 330 mm
Rollenabstand gesunken war, bevor die Leitfähigkeit aufgehoben wurde ;
die dazu notwendige Zeit betrug im Durchschnitt 20 Minuten.
1) Werigo, Ueber Reizung des Nerven mit dreiarmigen Elektroden.
Pflügers Archiv, Bd. 76, 1899, H. 9 u. 10, p. 517.