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Dr. H. Przibram.
Die gebräuchlichsten, am leichtesten zu beschaffenden und zu
haltenden Pflanzen sind: Confervaceen, Riccia, Fontinalis, Hypnum,
Salvinia, Azolla, Elodea, Myriophyllum, Ceratophyllum, Hippuris,
Lemna, Phragmites, Carex, Typha, Glyceria, Hydrocharis, Alisma,
Sagittaria, Potamogeton, Polygonum amphibium, Lysimachia.
Als Versteckmittel kommen hier hauptsächlich in Anwen¬
dung Pflanzengewirr und größere Steine (für Esox, Perca, Astacus
usw.), abgestorbene Pflanzenreste und Schlamm (für Nemachilus,
Misgurnus, Rana esculenta, Wasserinsekten u. a.).
Die abgestorbenen Pflanzenreste, die vielfach zugleich auch
als Futter dienen können (z. B. für die meisten kleineren Kruster,
Würmer), müssen die „Wasserfähigkeit“ erhalten haben; ich meine
damit, sie müssen bereits längere Zeit im Wasser gelegen sein, da
sonst durch derartige Bestandteile Fäulnis entsteht, die dann in der
Regel die meisten Wasserbewohner vernichtet.
Da die Mehrzahl der Bewohner der stagnierenden Gewässer
das Land aufsucht, sei es zum Zwecke der Metamorphose, der Nah¬
rungssuche oder behufs intensiverer Wärme-und Sauerstoffaufnahme,
ist vielfach die Errichtung einer Uferanlage notwendig. Diese be¬
steht aus einer den Wasserstand etwas überragenden Schicht von
grobem Kies, die gegen das Wasser zu mit größeren Steinen ab¬
schließt, um das Abrutschen der Kiesbank zu hindern. Obendrauf
kommt eine mächtige Lage gewöhnlicher Garten- oder Lehmerde
mit entsprechender Vegetation. Die Errichtung einer Uferanlage
ist besonders notwendig bei der Haltung von Kröten, Fröschen,
Molchen, Schildkröten, von Wasser- und Schwimmkäfern.
Oft genügen zum zeitweiligen Verlassen des Wassers kleine
Stückchen schwimmender Korkrinde oder Schwimmblätter von Was¬
serpflanzen oder aus dem Wasser herausragende Steine (Wasser¬
molche, Libellen, Eintagsfliegen und Mückenlarven, Krebse usw.).
Tiere der langsam dahinfließenden und reißenden Gewässer
beanspruchen eine Bodenfüllung, die sich entweder aus Sand (Petro-
myzon, Muscheln usw.), oder feinem oder grobem Kies mit Unter¬
mischung von größeren, aber womöglich nicht scharfkantigen Steinen
zusammensetzt (Forellen, Huchen, die meisten Barscharten, Groppe,
Gammarus usw.). An scharfkantigen Steinen ziehen sich Fische
und Amphibien leicht Hautabschürfungen zu und werden auf diese
Weise ihrem Todfeinde, der Saprolegnia, ausgeliefert.
Bezüglich des Wasserstandes war früher das Nötige bereits
von den Bewohnern stehender Gewässer angegeben. Eine Bepflan¬
zung entfällt hier in der Regel; sie ist nur für einige Tiere des