Die Biologische Versuchsanstalt.
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Tiere der stehenden Gewässer erfordern im allgemeinen die
Einrichtung eines lehmigen (Apus, Branchipus, Limmaea, Estheria
usw.) oder schlammigen (Misgurnus, Tinea, Cyprinus, Wasserfrösche,
kleine Kruster, viele Wasserinsekten, Bryozoen u. a.) oder eines
kiesigen Grunds (größere Krebsarten, Esox, Percau. a.). Zuweilen
ist eine entsprechende Kombination der genannten Grundschichten
am Platze (die meisten Fische, größere Krebsarten usw.). Manche
Tiere aus stehenden Gewässern, wie Schwimm- und Wasserkäfer,
Krokodile, Wasserschlangen, Sumpfschildkröten und große Frosch¬
lurche, die das Wasser ihres Wohnbehälters rasch verunreinigen,
werden deshalb zur Erleichterung des hier oft nötigen Wasser¬
wechsels entweder auf kahlem, oder nur mit großen, bequem wasch¬
baren Kieseln bedeckten Boden gehalten.
Die Wasserstandshöhe steht zumeist in einer engeren Be¬
ziehung mit der Art der Atmungsorgane der betreffenden Tierart
(ob Lungen, Tracheen oder Kiemen).
Höhere Kiemenatmer bevorzugen im allgemeinen größere
Tiefen, während einfacher organisierte Kiemen-, Kiementracheen-,
Tracheen- und Doppelatmer einen verhältnismäßig niedrigen Wasser¬
stand beanspruchen. Für die meisten ist eine gleichzeitige Verbin¬
dung größerer und geringerer Tiefen für das erfolgreiche Gedeihen
der Tiere außerordentlich förderlich. In manchen Fällen ist perio¬
dische Reduktion des Wasserstandes in Winter- und Sommermonaten
auf Null notwendig (Apus, Branchipus, Estheria, Daphnien usw.).
Die Physiognomie der Umgebung kommt hauptsächlich in
der Bepflanzung, in der Gewährung von Versteckmitteln, in der Er¬
richtung einer Landanlage und in den sonstigen Attributen, die mit
der Lebensweise der zu haltenden Tierart in einem engeren Zu¬
sammenhänge stehen, zum Ausdruck.
Einer Bepflanzung bedürfen mit Ausnahme der Höhlentiere
fast sämtliche Tiere des stehenden Wassers. Nebst dem Zweck,
den Tieren das Leben angenehm zu gestalten, dient ihnen die Be¬
pflanzung bald als natürliche Bezugsquelle für den Sauerstoff
(Kiemen- und Kiementracheenatmer), bald bildet sie einen wichtigen
Nahrungsartikel (Pflanzen fressende Fische, Wasserkäfer usw.), bald
bietet ihnen dieselbe Mittel zur leichteren Ausübung ihres Brutge¬
schäftes (Perca legt ihren Laich mit Vorliebe kranzartig um die
hochgewachsenen Pflanzen ab, Molche bringen ihre Eier in den
Blatt quirlen von Myriophyllum oder im Algengeflecht an, die großen
Wasserkäfer bedecken ihre Kokons mit selbst abgetrennten Pflanzen¬
teilen usw.).