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Dr. H. Przibram.
(Chironomus, Culex usw.) und Schnecken (Vivipara, Limnaea, Pla-
norbis usw.) dienen uns teils Steintröge (6 an der Zahl) von 1,40 m
Länge, 1 m Breite und 0,60 m Tiefe, teils kreisrunde Betonbassins
von 5 m im Durchmesser und 0,90 m Tiefe.
In den Anstaltsräumen selbst stehen behufs leichterer Beobach¬
tung und bequemerer Handhabe auch während der Wintermonate
zu dem nämlichen Zweck (namentlich für größere Fische, wie Barsche,
Karpfen, Forellen, Aale, Aalrutten, Sterlete usw.) 8 halbkreisförmige
mit einer Glaswand versehene und ausbetonierte Becken von 3 m
Länge, 1,70 m Breite und 1 m Tiefe, für kleinere Wassertiere, wie
Groppen, Schlammbeißer, Neunaugen, Teichmuscheln usw., Stein¬
tröge von 3 m Länge, 0,80 m Breite und 0,60 m Tiefe in Verwendung,
während für noch kleinere Tiere, wie Clepsine, limicole Oligochaeten,
Gammarus, Asellus, Cyclops, Cypris, Daphnia, Culicidenlarven, Süß-
wasserpulmonaten, Gestellaquarien von 1,80 m Länge, 1,80 m Breite
und 0,30 m Tiefe bestimmt sind. Speziell für Grottenolme und
Schildkröten sind ausgedehnte, teichartige, verhältnismäßig seichte
und ausbetonierte Becken vorhanden.
Die innere Einrichtung betrifft hauptsächlich die Boden¬
beschaffenheit, die Wasserstandshöhe und die Physiognomie der
Umgebung.
In Züchtungsfällen und anderen Versuchsvariationen, die längere
Zeiträume erheischen, ist es unumgänglich notwendig, den Tieren
möglichst natürliche Bedingungen zu bieten. Infolgedessen ist es
für einen jeden Experimentator von hoch zu veranschlagendem
Wert, die Versuchstiere selbst zu sammeln, auf die Umstände,
unter denen die Tiere in der freien Natur leben, genau zu achten
und dieselben entsprechend zu berücksichtigen. In sonstigen Fällen,
wo es sich um Haltung der Tiere nur auf kurze Zeiträume handelt,
ist die Art des Grundes und die Physiognomie der Umgebung mehr
oder weniger Nebensache. Die Maßregeln sind hier Reinhaltung,
entsprechende Ernährung, Temperatur und Lichtverhältnisse, auf
welche Komponenten für erfolgreiche Tierhaltung ich später zu
sprechen kommen werde.
Im allgemeinen kommt bei der Haltung der Süßwassertiere
in Betracht, ob sie dem stagnierenden, langsam dahinfließenden oder
dem reißenden Wasser entstammten. Ferner muß hier der Umstand
berücksichtigt werden, ob die Versuchstiere ausschließlich Wasser¬
bewohner sind oder nur zu bestimmten Jahres- oder Tageszeiten
oder nur während gewisser Entwickelungszustände jenem Elemente
angehören.