Volltext: Die Biologische Versuchsanstalt in Wien. Zweck, Einrichtung und Tätigkeit während der ersten fünf Jahre ihres Bestandes(1902-1907), Bericht der zoologischen, botanischen und physikalisch-chemischen Abteilung. (1. Fortsetzung) (1)

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Dr. H. Przibram. 
(Chironomus, Culex usw.) und Schnecken (Vivipara, Limnaea, Pla- 
norbis usw.) dienen uns teils Steintröge (6 an der Zahl) von 1,40 m 
Länge, 1 m Breite und 0,60 m Tiefe, teils kreisrunde Betonbassins 
von 5 m im Durchmesser und 0,90 m Tiefe. 
In den Anstaltsräumen selbst stehen behufs leichterer Beobach¬ 
tung und bequemerer Handhabe auch während der Wintermonate 
zu dem nämlichen Zweck (namentlich für größere Fische, wie Barsche, 
Karpfen, Forellen, Aale, Aalrutten, Sterlete usw.) 8 halbkreisförmige 
mit einer Glaswand versehene und ausbetonierte Becken von 3 m 
Länge, 1,70 m Breite und 1 m Tiefe, für kleinere Wassertiere, wie 
Groppen, Schlammbeißer, Neunaugen, Teichmuscheln usw., Stein¬ 
tröge von 3 m Länge, 0,80 m Breite und 0,60 m Tiefe in Verwendung, 
während für noch kleinere Tiere, wie Clepsine, limicole Oligochaeten, 
Gammarus, Asellus, Cyclops, Cypris, Daphnia, Culicidenlarven, Süß- 
wasserpulmonaten, Gestellaquarien von 1,80 m Länge, 1,80 m Breite 
und 0,30 m Tiefe bestimmt sind. Speziell für Grottenolme und 
Schildkröten sind ausgedehnte, teichartige, verhältnismäßig seichte 
und ausbetonierte Becken vorhanden. 
Die innere Einrichtung betrifft hauptsächlich die Boden¬ 
beschaffenheit, die Wasserstandshöhe und die Physiognomie der 
Umgebung. 
In Züchtungsfällen und anderen Versuchsvariationen, die längere 
Zeiträume erheischen, ist es unumgänglich notwendig, den Tieren 
möglichst natürliche Bedingungen zu bieten. Infolgedessen ist es 
für einen jeden Experimentator von hoch zu veranschlagendem 
Wert, die Versuchstiere selbst zu sammeln, auf die Umstände, 
unter denen die Tiere in der freien Natur leben, genau zu achten 
und dieselben entsprechend zu berücksichtigen. In sonstigen Fällen, 
wo es sich um Haltung der Tiere nur auf kurze Zeiträume handelt, 
ist die Art des Grundes und die Physiognomie der Umgebung mehr 
oder weniger Nebensache. Die Maßregeln sind hier Reinhaltung, 
entsprechende Ernährung, Temperatur und Lichtverhältnisse, auf 
welche Komponenten für erfolgreiche Tierhaltung ich später zu 
sprechen kommen werde. 
Im allgemeinen kommt bei der Haltung der Süßwassertiere 
in Betracht, ob sie dem stagnierenden, langsam dahinfließenden oder 
dem reißenden Wasser entstammten. Ferner muß hier der Umstand 
berücksichtigt werden, ob die Versuchstiere ausschließlich Wasser¬ 
bewohner sind oder nur zu bestimmten Jahres- oder Tageszeiten 
oder nur während gewisser Entwickelungszustände jenem Elemente 
angehören.
	        
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