Volltext: Die Biologische Versuchsanstalt in Wien. Zweck, Einrichtung und Tätigkeit während der ersten fünf Jahre ihres Bestandes(1902-1907), Bericht der zoologischen, botanischen und physikalisch-chemischen Abteilung. (1. Fortsetzung) (1)

Die Biologische Versuchsanstalt. 
333 
keine allgemein gültigen Maßregeln aufstellen; es lassen sich aber 
bei einiger Kenntnis ihrer Lebensweise besondere Vorschriften aus¬ 
findig machen, die sich zunächst auf die Art und Größe des Be¬ 
hälters, auf seine innere Einrichtung, Temperatur, Lichtverhältnisse, 
auf die Art der Sauerstoffversorgung, Bevölkerung, Fütterung, Ver¬ 
schluß und Instandhaltung beziehen. 
Die Art und Größe der Behälter1) richtet sich nach den spe¬ 
ziellen Anforderungen der zu haltenden Tierart, nach der Indivi¬ 
duenanzahl, nach dem Grade der Verträglichkeit und nach dem 
Versuchszweck, den der Experimentator verfolgt. 
Am meisten Spielraum beanspruchen die lebhafteren Wasser¬ 
tiere und insbesondere die Räuber, die im Momente der Beuteer¬ 
greifung, oder wTenn sie sonstigen Trieben folgen, ansehnliche 
Strecken zurückzulegen pflegen. So die Taumelkäfer, die Schwimm¬ 
käfer, die meisten schwebenden Fische (Esox, Perca, Salmo etc.). 
Die Anwendung möglichst großer Behälter ist besonders bei Raub¬ 
tieren erforderlich, wenn mehrere Exemplare in einem und dem¬ 
selben Behälter Unterkunft finden sollen. Verträglichere und trägere 
Tiere (Grundfische, Kaulquappen, Molche, Wasserkäfer, die meisten 
Kruster, Wasserinsekten etc.) begnügen sich mit ziemlich kleinen 
Behältern. 
Bei Zuchtversuchen in kleinerem Maßstabe und für sonstige 
Versuchszwecke reichen in der Regel kleinere Behälter, wde vier¬ 
eckige Metallaquarien mit einer oder vier Glaswänden, Glaswannen, 
Einsiedgläser, Elementgläser, Tongefäße usw. aus. Die gläsernen 
Gefäße werden in bezug auf die leichte Ausübung der Kontrolle 
allen anderen Behälterarten vorgezogen, besitzen aber einen leider 
nicht zu behebenden Nachteil, daß sie äußeren Einflüssen (Tempe¬ 
ratur, Druck) weniger standhalten. 
Speziell für Zuchtversuche im größeren Maßstabe gilt der Satz: 
Je umfangreicher der Behälter, desto sicherer der Erfolg und desto 
reichlichere Nachzucht. So z. B. verwendet man außerhalb der 
Anstaltsräumlichkeiten für Zucht oder Haltung von Sumpfschild¬ 
kröten, Alligatoren, Fischen, Fröschen, Teichmuscheln usw. eine 
ausbetonierte Teichanlage von 11 m Länge, 3,50 m Breite und 
1,50 m Höhe. Für Massenzüchtung und Haltung kleinerer Wasser¬ 
tiere, wie von Tritonen, kleineren Krustern (Apus, Branchipus, 
Cypris, Daphnia, Cyclops usw.), von verschiedenen Insektenlarven 
*) Uber die in Verwendung stehenden Behälter siehe „Süßwasseranlage“, 
Kap. 2, III.
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.