Volltext: Die Biologische Versuchsanstalt in Wien. Zweck, Einrichtung und Tätigkeit während der ersten fünf Jahre ihres Bestandes(1902-1907), Bericht der zoologischen, botanischen und physikalisch-chemischen Abteilung. (1. Fortsetzung) (1)

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Dr. H. Przibram. 
Fundorte mitzubeziehen, so z. B. der grobe Muschelsand für Am- 
phioxus aus Helgoland (durch die Freundlichkeit der kgl. biologischen 
Anstalt daher wiederholt in gutem Zustande bezogen), der feine 
Schlamm für Capitelliden aus dem Triester Hafen (k.k. zoolog. 
Station). Manche grabende Tiere geben in der Gefangenschaft bei 
isolierter Haltung die Grabgewohnheit mit der Zeit ganz auf, so der 
Maulwurfskrebs, und entheben den Beobachter der Mühe der Sand- 
nachschaffung und des jedesmaligen Nachsuchens bei der Kontrolle. 
Jedenfalls vertragen solche Tiere eher den Entzug jedes Sandes als 
einen feineren Sand, als den gewohnten, da beim Herumwirbeln 
desselben ihre Atmungsorgane leicht verlegt werden (auch Krabben 
nach Weldon). 
Schwammbewohnenden Tieren können als Surrogat für lebende 
Schwämme, die schwer im Aquarium aushalten und beim Absterben 
rasch das Becken verpesten, gut gereinigte Badeschwämme gereicht 
werden. So verkriechen sich die kleinen Krebschen Typton spon- 
gicola und Alpheus laevimanus sofort in die Maschen der Schwamm¬ 
stückchen und vertragen solcherart auch den Transport „selbstver¬ 
packt“ am besten. 
Zur Herstellung von Schlupfwinkeln verwenden wir sonst noch 
Quarzsteine, die eventuell über den Wasserspiegel emporragen, um 
Atemschöpfen in freier Luft zu gestatten. 
Namentlich die grabenden Tiere sind vor den direkten Sonnen¬ 
strahlen zu schützen. Es genügen Blenden aus schwarzem Matt¬ 
papiere. Krustazeen sind gegen höhere Temperatur meist sehr 
empfindlich, es soll diese nie über 22° C. steigen; anderseits ist ein 
Sinken unter 6° C. namentlich den adriatischen Seetieren verderblich. 
Demnach ergibt sich die Aufstellung der Seewasserbehälter von 
selbst, und eventuell müssen zu verschiedenen Jahreszeiten die 
empfindlichsten Arten umgestellt werden. Alle kleinen Seewasser¬ 
becken werden stets zugedeckt gehalten. Dies bezweckt erstens die 
Abhaltung des Staubes, der oft für Seetiere giftige Teilchen, Metalle 
etc., mit sich führt, zweitens die Herabsetzung der Bedunstungs- 
geschwindigkeit und drittens die Behinderung der Insassen an 
der Flucht. Als Deckel kommen Holz- oder Glastafeln in Betracht, 
die zur Einführung des Durchlüftungsröhrchens vorteilhafterweise 
einen Ausschnitt besitzen. 
b) Tiere des Süßwassers. 
Infolge der großen Spezialisierung der Bedingungen lassen 
sich betreffs Behandlung von Süßwasser-, wie auch anderen Tieren
	        
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