332
Dr. H. Przibram.
Fundorte mitzubeziehen, so z. B. der grobe Muschelsand für Am-
phioxus aus Helgoland (durch die Freundlichkeit der kgl. biologischen
Anstalt daher wiederholt in gutem Zustande bezogen), der feine
Schlamm für Capitelliden aus dem Triester Hafen (k.k. zoolog.
Station). Manche grabende Tiere geben in der Gefangenschaft bei
isolierter Haltung die Grabgewohnheit mit der Zeit ganz auf, so der
Maulwurfskrebs, und entheben den Beobachter der Mühe der Sand-
nachschaffung und des jedesmaligen Nachsuchens bei der Kontrolle.
Jedenfalls vertragen solche Tiere eher den Entzug jedes Sandes als
einen feineren Sand, als den gewohnten, da beim Herumwirbeln
desselben ihre Atmungsorgane leicht verlegt werden (auch Krabben
nach Weldon).
Schwammbewohnenden Tieren können als Surrogat für lebende
Schwämme, die schwer im Aquarium aushalten und beim Absterben
rasch das Becken verpesten, gut gereinigte Badeschwämme gereicht
werden. So verkriechen sich die kleinen Krebschen Typton spon-
gicola und Alpheus laevimanus sofort in die Maschen der Schwamm¬
stückchen und vertragen solcherart auch den Transport „selbstver¬
packt“ am besten.
Zur Herstellung von Schlupfwinkeln verwenden wir sonst noch
Quarzsteine, die eventuell über den Wasserspiegel emporragen, um
Atemschöpfen in freier Luft zu gestatten.
Namentlich die grabenden Tiere sind vor den direkten Sonnen¬
strahlen zu schützen. Es genügen Blenden aus schwarzem Matt¬
papiere. Krustazeen sind gegen höhere Temperatur meist sehr
empfindlich, es soll diese nie über 22° C. steigen; anderseits ist ein
Sinken unter 6° C. namentlich den adriatischen Seetieren verderblich.
Demnach ergibt sich die Aufstellung der Seewasserbehälter von
selbst, und eventuell müssen zu verschiedenen Jahreszeiten die
empfindlichsten Arten umgestellt werden. Alle kleinen Seewasser¬
becken werden stets zugedeckt gehalten. Dies bezweckt erstens die
Abhaltung des Staubes, der oft für Seetiere giftige Teilchen, Metalle
etc., mit sich führt, zweitens die Herabsetzung der Bedunstungs-
geschwindigkeit und drittens die Behinderung der Insassen an
der Flucht. Als Deckel kommen Holz- oder Glastafeln in Betracht,
die zur Einführung des Durchlüftungsröhrchens vorteilhafterweise
einen Ausschnitt besitzen.
b) Tiere des Süßwassers.
Infolge der großen Spezialisierung der Bedingungen lassen
sich betreffs Behandlung von Süßwasser-, wie auch anderen Tieren