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Dr. H. Przibram, Die Biologische Versuchsanstalt.
den 4 Ecken würfelförmige, etwa 1 cm hohe Holzklötzchen trägt.
Auf diesen Klötzchen ruht ein
zweites ebenso großes Brett. Das
untere Brett wird täglich mit
frischem Futter, bestehend aus
einem Gemisch von Kleie, ge¬
riebener Möhre oder Zuckerrübe,
oder verdorbenem Obst bestreut.
Bis auf eine Zucht werden alle
ziemlich trocken gelassen. Eine
Zucht (bei 25°) wird jedoch ziem¬
lich feucht gehalten; sie liefert
im Gegensatz zu allen anderen
bedeutend größere Exemplare.
Die Einführung der aufein¬
anderliegenden Bretter und der
Lokalisierung des Futters hat
sich von großem Vorteil er¬
wiesen. Die Larven sammeln
sich, dem frischen Futter nach¬
gehend, auf dem unteren Brette massenhaft an und können beson¬
ders, wenn sie regelmäßig täglich früh gefüttert werden, jeden Tag
gegen Abend in Mengen ganz rein gefangen werden. Dadurch er¬
spart man einerseits Zeit, anderseits wird die Brut fast gar nicht ge¬
stört, was bei der Suche durch Umherwühlen sehr leicht vorkommt.
Die Zuchten werden je nach der Güte und den Entwicklungs¬
zuständen der Insassen benützt, so daß jedem Zuchtbehälter eine
größere Ruheperiode zufällt.
Die Aphiden, welche keine große Feuchtigkeit vertragen,
werden deshalb frei in einem kühlen Pfanzenhaus auf verschiedenen
Garten- und Zimmerpflanzen kultiviert. Als ergiebigste Pflanzen
haben sich in dieser Hinsicht Iris, Solanum, Rosa erwiesen.
Die Limmaeiden-Zucht befindet sich seit einigen Jahren in
den am Eingang dieses Kapitels beschriebenen Freilandbecken für
die Kultur von Wasserpflanzen (Fadenalgen, Myriophyllum etc.),
wo ursprünglich im Sommer viele erwachsene Exemplare eingesetzt
wurden, und liefert unter den genannten Bedingungen Tausende und
Tausende Limnaeen verschiedener Stadien, ohne daß dabei ein emp¬
findlicher Rückgang in der Kultur sowohl der Limnaeen selbst, als
auch der erwähnten Futterpflanzen zu bemerken wäre.
(Fortsetzung folgt.)
Fig. 8.
Mehlwurm-Futterzucht nach Megusar.
(I oberes, II unteres Brett.)