Die Biologische Versuchsanstalt.
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nella, T. tapetiella), Chironomiden (Chironomus plumosus), Culieiden
(Culex, Corethra), Rhyphiden (Rhyphus fenestralis, Psychoda),
Musciden (Musca domestica, Lucilia caesar, L. cornieina, Calliphora
vomitoria, Sarcophaga carnaria, Anthomyia canieularis, Drosophila
funebris), Tenebrioniden (Tenebrio molitor, T. obscurus, Gnathocerus
cornutus), Aphiden (Aphis), Limnaeiden (Limnaea, Planorbis).
Reichliche Nachzucht der genannten Futtertiere verbürgt die
Haltung unter folgenden Bedingungen.
Von den erdbewohnenden Lumbriciden wird Eisenia
(Allobophora) foetida auf einem geräumigen, sonnigen Teil des An-
staltsgartens gezüchtet, wohin Kehricht, Futterreste und Kot der
gehaltenen Säuger und sonstige Abfälle organischen Ursprungs ab¬
gelagert werden. Darauf wird ferner alljährlich im Frühjahr das
für die Bedeckung der Freilandbassins und -Terrarien verwendete
Laub geführt. Der ganze Haufen wird im Sommer zur Zeit der
Dürre oftmals mit Wasser bespritzt, so daß in ihm stets eine mitt¬
lere Feuchtigkeit herrscht. Die zweite Art, Lumbricus rubellus, wird
vorläufig in den Anstaltsräumlichkeiten teils bei 17 teils bei 23° C.
in größeren Tontrögen und Terrarien, welche mit mit Erde untermisch¬
ter, gegorener Gerberlohe gefüllt sind, gezogen. Diese Art erfordert
größere Feuchtigkeit und pflanzt sich besonders in höheren Tempera¬
turen vortrefflich fort. Ihre Zucht ist infolge der starken Fruchtbar¬
keit und auch deshalb, weil sie von den meisten Regenwurmfressern
der übelriechenden Eisenia vorgezogen wird, sehr zu empfehlen.
Tubifex, Daphnia, Cypris, Cyclops, Asellus, Epheme-
riden, Chironomiden, Culieiden werden im Anstaltsgarten in
mehreren größeren Zementtrögen von 140 cm Länge, 100 cm Breite
und 60 cm Tiefe gezüchtet. Die Bodenfüllung besteht aus Schlamm
und abgestorbenen Pflanzenresten. Dieses Substrat liefern teils durch
ihren Laubabwurf die in der Umgebung wachsenden Bäume, teils
die darin vorkommenden Tiere. Vögel, die wiederholt, besonders
im Frühjahr, in die Becken geraten und ertrinken, werden als be¬
sonderer Leckerbissen für Cypris liegen gelassen. Und auch soweit
die Vögel, nachdem sie gebadet haben, das Wasser wieder zu
verlassen vermögen, versäumen sie es selten, durch Exkrement¬
entleerung für die Düngung des Bassinbodens beizutragen. Auch
getrocknetes Pferdeblut wurde in geringen Quantitäten als Futter
mit Vorteil angewendet.
Zur Reinerhaltung und Sauerstoffversorgung werden
gewöhnlich Fadenalgen, Myriophyllum, Ceratophyllum, Lemna, Ric-
cia verwendet.