Volltext: Die Biologische Versuchsanstalt in Wien. Zweck, Einrichtung und Tätigkeit während der ersten fünf Jahre ihres Bestandes(1902-1907), Bericht der zoologischen, botanischen und physikalisch-chemischen Abteilung. (1. Fortsetzung) (1)

Die Biologische Versuchsanstalt. 
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nella, T. tapetiella), Chironomiden (Chironomus plumosus), Culieiden 
(Culex, Corethra), Rhyphiden (Rhyphus fenestralis, Psychoda), 
Musciden (Musca domestica, Lucilia caesar, L. cornieina, Calliphora 
vomitoria, Sarcophaga carnaria, Anthomyia canieularis, Drosophila 
funebris), Tenebrioniden (Tenebrio molitor, T. obscurus, Gnathocerus 
cornutus), Aphiden (Aphis), Limnaeiden (Limnaea, Planorbis). 
Reichliche Nachzucht der genannten Futtertiere verbürgt die 
Haltung unter folgenden Bedingungen. 
Von den erdbewohnenden Lumbriciden wird Eisenia 
(Allobophora) foetida auf einem geräumigen, sonnigen Teil des An- 
staltsgartens gezüchtet, wohin Kehricht, Futterreste und Kot der 
gehaltenen Säuger und sonstige Abfälle organischen Ursprungs ab¬ 
gelagert werden. Darauf wird ferner alljährlich im Frühjahr das 
für die Bedeckung der Freilandbassins und -Terrarien verwendete 
Laub geführt. Der ganze Haufen wird im Sommer zur Zeit der 
Dürre oftmals mit Wasser bespritzt, so daß in ihm stets eine mitt¬ 
lere Feuchtigkeit herrscht. Die zweite Art, Lumbricus rubellus, wird 
vorläufig in den Anstaltsräumlichkeiten teils bei 17 teils bei 23° C. 
in größeren Tontrögen und Terrarien, welche mit mit Erde untermisch¬ 
ter, gegorener Gerberlohe gefüllt sind, gezogen. Diese Art erfordert 
größere Feuchtigkeit und pflanzt sich besonders in höheren Tempera¬ 
turen vortrefflich fort. Ihre Zucht ist infolge der starken Fruchtbar¬ 
keit und auch deshalb, weil sie von den meisten Regenwurmfressern 
der übelriechenden Eisenia vorgezogen wird, sehr zu empfehlen. 
Tubifex, Daphnia, Cypris, Cyclops, Asellus, Epheme- 
riden, Chironomiden, Culieiden werden im Anstaltsgarten in 
mehreren größeren Zementtrögen von 140 cm Länge, 100 cm Breite 
und 60 cm Tiefe gezüchtet. Die Bodenfüllung besteht aus Schlamm 
und abgestorbenen Pflanzenresten. Dieses Substrat liefern teils durch 
ihren Laubabwurf die in der Umgebung wachsenden Bäume, teils 
die darin vorkommenden Tiere. Vögel, die wiederholt, besonders 
im Frühjahr, in die Becken geraten und ertrinken, werden als be¬ 
sonderer Leckerbissen für Cypris liegen gelassen. Und auch soweit 
die Vögel, nachdem sie gebadet haben, das Wasser wieder zu 
verlassen vermögen, versäumen sie es selten, durch Exkrement¬ 
entleerung für die Düngung des Bassinbodens beizutragen. Auch 
getrocknetes Pferdeblut wurde in geringen Quantitäten als Futter 
mit Vorteil angewendet. 
Zur Reinerhaltung und Sauerstoffversorgung werden 
gewöhnlich Fadenalgen, Myriophyllum, Ceratophyllum, Lemna, Ric- 
cia verwendet.
	        
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