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Dr. H. Przibram.
Treten in einem Behälter Krankheiten auf, so wird die Reini¬
gung mit verschärfter Genauigkeit und unter Anwendung der üb¬
lichen Desinfektionsmittel (übermangansaures Kali, Lysol, Carbol,
Lignosulfit, heißes Wasser usw.) vorgenommen. Mit Saprolegnien
oder anderen Ektoparasiten behafteten Wassertieren verabreicht
man mit Vorteil Bäder von 5 °/00 Permanganat oder einer hellbraun
gefärbten Lignosulfitlösung. Auch Salz- und 3°/0ige Borsäure-Bäder
sind zu empfehlen. Die Dauer des Bades ist abhängig von der Art
der Atmungsorgane und von der Konstitution der ihm unterwor¬
fenen Tiere. Erfahrungsgemäß darf bei Wasseratmern das Bad
wenige Minuten nicht überschreiten, doch kann es dann täglich
mehrmals wiederholt werden; Luftatmer dagegen können 10—15 Min.
in solchen Lösungen, ohne Schaden zu nehmen, belassen werden.
Geschwürwunden werden mit konzentriertem Lignosulfit eingepinselt
oder mit lignosulfitgetränkter Watte betupft.
Vor allem muß darauf geachtet werden, daß die von der Krank¬
heit befallenen und von derselben dahingerafften Exemplare nicht
mit den anderen Pfleglingen in Berührung kommen. Bei Infektions¬
krankheiten ist es ratsam, alle jene Bestandteile des Aquariums oder
Aqua-Terrariums, die leicht und billig zu beschaffen sind, durch
neue zu ersetzen.
c) Wirbellose Tiere des Landes.
Bei der Bestimmung der Behälterart und -Größe muß hier zu¬
nächst als wichtiges Moment berücksichtigt werden, ob die zu hal¬
tenden Tiere ihr Dasein frei auf der Erdoberfläche und ihren Er¬
hebungen (einschließlich der Vegetationsdecke) führen oder ob sie
in der Erde, unter Steinen und sonstigen Gegenständen oder in
frischen und abgestorbenen Pflanzen leben. Damit ist gleichzeitig
bereits ein weiteres Moment, welches bei der Behälterwahl eine
Rolle spielt, hervorgehoben: nämlich ob die Tiere Licht oder Dun¬
kelheit vorziehen. Ferner ist dabei maßgebend: die Art der Fort¬
bewegung, Ernährung (ob lebendiges oder totes Futter); der Bau
der Mundwerkzeuge (letzteres mit Rücksicht auf die Zerstörungs¬
möglichkeit von Holz durch starke Mandibeln); Anzahl der zu hal¬
tenden Individuen und ihre Verträglichkeit.
Diejenigen Tiere, welche die Erdoberfläche und deren Aus¬
gliederungen bewohnen, benötigen, insofern sie überhaupt im engeren
Gewahrsam leicht gehalten werden können, in der Regel Behälter,
welche einen ungehinderten Austausch zAvischen der Luft des Be¬
hälters und derjenigen der Umgebung gestatten. Man kann sich