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Dr. H. Przibram.
chen, Kaulquappen, kleine Molche, Agrionlarven zur Nahrung. Sü߬
wasserpolypen werden mit Entomostraken (Cyklops, Cypris, Daph¬
nien usw.) gefüttert.
Fast ausschließliche Pflanzenfresser, wie einige Limnaeen und
die großen Hydrophilus im Imagozustand bekommen Fadenalgen,
Myriophyllum und andere weichblätterige Pflanzenarten der stehen¬
den Gewässer. Hydrophilus fressen zwar auch Fleisch, halten sich
aber unseren Erfahrungen nach dann bei weitem nicht so lange in
Gefangenschaft, als wenn sie exklusiv vegetarisch ernährt werden.
Tieren, die von animalischem und vegetabilischem Aas leben,
wie z. B. Cypris, Gammarus, Asellus, limicolen Oligochaeten, Pla¬
norbis, Physa, Vivipara, kleinen Hydrophiliden im Imagozustande
werden verschiedene abgestorbene „wasserfähige“ Pflanzenreste
(Blätter und Zweige von Bäumen und Sträuchern, Bodenbesatz von
stehenden Gewässern) unter zeitweiligem Zusatz von Stückchen Fisch
und Pferdefleisch geboten. Manchen Fischen (Cypriniden) dieser
Kategorie wird ein trockenes Mischfutter verabreicht, welches als
Konserve in kleinen zylindrischen Blechdosen unter verschiedenen
patentierten Namen (z. B. Piscidin, Bartmannsches Futter, Aquarin
usw.) in den Handel kommt.
Speziellere, die Art des Futters betreffende Angaben siehe
unter Kap. 3, III.
Im Hinblick auf die Einschränkung der Bewegung in Gefangen¬
schaft und auf die damit in Verbindung stehende Verlangsamung
des Assimilationsprozesses darf die Fütterung keine überreich¬
liche sein. Fettige Degeneration, namentlich der Geschlechtsorgane
ist Folge der überreichlichen Ernährung. Überfütterte, fleischfres¬
sende Tracheenatmer gehen leicht an Sauerstoffnot zugrunde,
da sie in diesem Zustande auf dem Wege zur Wasseroberfläche
ermüden und auf den Boden sinken (Dtdiscus).
Die Quantität des Futters richtet sich vielfach nach den
Jahreszeiten, nach dem Alter des Tieres und der Art des Futters.
Naturgemäß bedürfen die Tiere in den wärmeren Jahreszeiten einer
viel reichlicheren Nahrungszufuhr als in der kühleren. Ferner be¬
nötigen die im Wachstum begriffenen Tiere im Vergleich zu den
ausgewachsenen bedeutend mehr Nahrung, die ihnen unter Um¬
ständen sogar öfters im Tage gereicht werden muß.
Die Zeit der Fütterung und Art der V erabreichung ist ent¬
sprechend der Tier- und Futterart sehr verschieden.
Für Fleischfresser genügt es, wenn sie jeden zweiten Tag ihren
abgeschätzten Teil erhalten.