Aus Roggen und Weizen selektierte er mit Hilfe der Ähren- und Pflanzenauslese ertrag¬
reiche Formen. 1890 führte er erste Kreuzungen an Winterweizenformen durch, so daß aus
Noe und Squarehead die Kreuzungen 210 und 56 entstanden, die als Ausgangsmaterial
für spätere Züchtungen dienten. Um 1891 wurde der „Original Strubes Squareheadwei-
zen" als DLG-Hochzucht anerkannt und vertrieben. 1895 kam die Viktoria-Erbse als Neu¬
züchtung in den Handel.
Die wirtschaftlichen Erfolge der Friedrich STRUBE Saatzucht blieben nicht aus, so daß
1892 ein neuer Wirtschaftshof mit Getreidereinigungsspeicher erbaut werden konnte;
1894 folgte ein Gewächshaus.
Die Tätigkeit Friedrich STRUBE's zog sehr bald schon das Interesse wissenschaftlicher
Kreise auf sich. Geheimrat EDLER, Professor von ECKENBRECHER und viele andere stan¬
den dem strebsamen intelligenten Landwirt mit Rat und Tat zur Seite. Da er nicht nur nach
dem damals üblichen Ausleseverfahren arbeitete, sondern zu sehr früher Zeit bereits
künstliche Kreuzungen und die Auswertung ihrer Nachkommenschaften in den Kreis
seiner Arbeitsmethoden einbezog. Hier zeigte sich sehr deutlich der Einfluß Wilhelm
RIMPAU's. Mit beachtenswerter Vielseitigkeit, sehr gutem züchterischem Blick und
einem beinahe sportlichen Interesse für die Pflanzenzucht führte Friedrich STRUBE
seine Arbeit durch, ohne daß er den Schritt in die breite Öffentlichkeit der deutschen
Landwirtschaft tat.
Friedrich STRUBE starb bereits im Alter von 50 Jahren am 14. Dezember 1897 und wurde
in Schianstedt beerdigt.
Sein Sohn Hermann STRUBE (1879 - 1919) übernahm kaum 19jährig die Schlanstedter
Wirtschaft. Züchterisch folgte er den Spuren seines Vaters, ab 1903 unterstützt vom
damaligen Obergärtner LESSMANN.
Wohnhaus der Familie Strube
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