V. Organe für die Leitung und Verwaltung der Hochschule.
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Immer war es das Bestreben der Lehrer der Hochschule, mit der
Praxis in enger Fühlung zu bleiben. Dies wurde durch die ver¬
schiedensten Mittel erreicht. Vielfach wurden Ausflüge mit den Stu¬
dierenden zum Besuch von Wirtschaften in den verschiedensten Teilen
des Deutschen Reiches und darüber hinaus gemacht, ferner die Aus¬
stellungen der Deutschen Landwirtschafts-Gesellschaft mit ihnen besucht
und auch von einigen Lehrern im Aufträge des Herrn Ministers für
Landwirtschaft, Domänen und Forsten, oder anderer Behörden, be¬
sonders aber auch im Aufträge der Deutschen Landwirtschafts-
Gesellschaft Reisen unternommen.
Von größeren Reisen sind besonders die im Aufträge des Herrn
Ministers für Landwirtschaft, Domänen und Forsten ausgeführten nach
der Weltausstellung in Chicago 1893 zu nennen, ferner die zur Welt¬
ausstellung in Paris 1900, zum internationalen landwirtschaftlichen
Kongreß in Rom 1903 und zur Weltausstellung in St. Louis 1904.
Auf allen genannten Weltausstellungen waren Mitglieder des Lehr¬
körpers als Preisrichter tätig, ebenso beteiligte sich die Hochschule auf
denselben auch als Aussteller.
In hervorragender Weise war die Hochschule auf der ersten Aus¬
stellung der Deutschen Landwirtschafts-Gesellschaft in Frankfurt a. M.
1887, ferner auf der von dieser Gesellschaft in Berlin 1894 veranstal¬
teten vertreten und wird auch 1906, wo die Ausstellung wieder in
Berlin stattfindet, selbstverständlich nicht fehlen. Außerdem beteiligte
sie sich 1890 an der großen allgemeinen Gartenbau-Ausstellung des
Vereins zur Beförderung des Gartenbaues in den preußischen Staaten,
1896 an der Berliner Gewerbeausstellung und an mehreren anderen
Ausstellungen.
Das Bureau.
Zu einer guten Verwaltung gehört auch ein gutes Bureau. Die
Hochschule hat das Glück, in Herrn Rechnungsrat Emil Müller von
Anbeginn an einen erfahrenen, höchst sorgfältig arbeitenden Beamten
zu besitzen, der bei seiner großen Geschäftskenntnis ganz wesentlich zur
glatten Erledigung der oft höchst verwickelten Aufgaben beitrug.
Rechnungsrat Müller ist aber nicht nur von der Eröffnung der Hochschule
an tätig gewesen, nein er trat bereits 1867 ein, als das landwirtschaft¬
liche Museum begründet wurde, wenige Tage vor Ankunft des mit dem
Erwerb von Gegenständen für das Museum beauftragten Dr. Wittmack
aus Paris.
Trotz mancher schwerer Schicksalsschläge hat er treu ausgehalten
und unermüdlich seines Amtes gewaltet.
Über die als expedierender Sekretär und Kalkulator etc. an der
Hochschule der Reihe nach tätigen Beamten gibt nachstehende Tabelle
Auskunft.