Volltext: Die Königliche Landwirtschaftliche Hochschule in Berlin. Festschrift zur Feier des 25jährigen Bestehens

III. Die Entwicklung der landwirtschaftlichen Hochschule 
23 
Hamburger Güterbahnhofes, am Nordhafen, wurde der Leitung des Vor¬ 
stehers des Instituts für Gärungsgewerbe unterstellt. Endlich sind jetzt die 
Gebäude der „Versuchsanstalt für Getreideverarbeitung G.m.b.H.“, 
die noch im Bau begriffen sind, hinzugekommen, bestehend aus einem 
Vorderhause für eine Versuchsbäckerei sowie verschiedene Laboratorien 
und einem dahinterliegenden Gebäude für die Versuchsmühle. Die jetzige 
„Versuchsanstalt des Verbandes deutscher Müller an der Königlichen land¬ 
wirtschaftlichen Hochschule“ wird dann als solche aufhören und ihre 
Tätigkeit dort fortsetzen. In nächster Nähe, in der Amrumerstraße liegt 
das am 8. Mai 1904 eröffnete große und mit allen Mitteln moderner 
Technik ausgestattete Institut für Zuckerindustrie. Über alle diese An¬ 
stalten wird noch besonders berichtet werden. 
Das 1897 in der Invalidenstraße frei gewordene Gebäude für 
Gärungsgewerbe wurde nun zum tierphysiologischen Institut ein¬ 
gerichtet, während die von diesem bisher im Erdgeschoß des Haupt¬ 
gebäudes inne gehabten Räume zum größeren Teil zu Laboratorien des 
zootechnischen Instituts, der nordöstliche Ecksaal aber zu einem 
Auditorium eingerichtet wurde. 
Die Zahl der Hörsäle hatte aber schon vorher nicht ausgereicht, 
und so war am hinteren Ende des Grundstücks in der nordöstlichen 
Ecke mit einem Kostenaufwand von 25500 M. ein eigenes großes Audi¬ 
torium für 180 Zuhörer errichtet, das mit Beginn des Winter-Semesters 
1892/93 in Benutzung genommen wurde. 
Indes auch das genügte nicht; der Staat kaufte deshalb im Etats¬ 
jahre 1901 das 1811 qm große Grundstück Chausseestraße 100 für 
360000 M. und im Etatsjahre 1902 das 717 qm große Grundstück 
Chausseestraße 101 für 270000 M. an, die hinten seitlich an das Grund¬ 
stück der Hochschule anstoßen. Während die Vordergebäude an der 
Chausseestraße erhalten blieben, wurden auf dem vereinigten Hinter¬ 
lande der beiden Grundstücke in den Jahren 1903—1905 vom Königl. 
Baurat Kern die neuesten Gebäude der Hochschule errichtet. Die¬ 
selben enthalten im Erdgeschoß eine Maschinenhalle für die 
„Maschinenstelle der Brandenburgischen landwirtschaftlichen 
Zentral-Bezugs- und Absatz-Genossenschaft“ (früher „Ein- und 
Verkaufsstelle der Landwirtschaftskammer der Provinz Brandenburg“), 
sowie eine dem Professor Fischer unterstellte Versuchsanstalt 
für landwirtschaftliche Maschinen und ein maschinen¬ 
technisches Laboratorium, im ersten Stock das zootechnische 
Institut, im 2. Stock das mineralogisch-bodenkundliche Institut, 
im 3. und 4. Stock die agrikulturchemische Versuchsstation 
der Landwirtschaftskammer der Provinz Brandenburg, die bis 
dahin in Dahme ihren Sitz gehabt hatte. Mit ihr wurde das 
vor einigen Jahren eingerichtete Institut für landwirtschaftliches
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.