Volltext: Die Königliche Landwirtschaftliche Hochschule in Berlin. Festschrift zur Feier des 25jährigen Bestehens

XII. 
Schlußbetrachtung. 
Blicken wir noch einmal zurück! Aus kleinen Anfängen hat sich 
eine ausgedehnte Hochschule erhoben, an Frequenz mancher Uni¬ 
versität gleich. 
Aber war der Anfang im Jahre 1881 wirklich der Anfang? — 
Nein, die Hochschule ist nur das weiter entwickelte landwirtschaftliche 
Lehrinstitut, das bereits seine Tätigkeit im Jahre 1859 im engsten 
Rahmen, 1862 in etwas erweitertem Rahmen begann. Und wer war der 
Professor der Landwirtschaft an diesem Institut? Es war der Enkel 
Thaers, Dr. Albrecht Thaer, der nach Berlin kam, als Möglin aufgelöst 
wurde. Er hat die gleiche Lehre, die er in Möglin vorgetragen, hier 
fortgesetzt, und so können wir in gewissem Sinne das Berliner Institut 
als die Fortsetzung der Mögliner Anstalt betrachten. 
Gerade hundert Jahre sind es her, dag Möglin gegründet wurde, 
und so feiern wir mit unserem Jubiläum zugleich die Erinnerung an 
die Errichtung jener Anstalt im Jahre 1806, welche die Grundlage 
bildete für die erste wissenschaftliche Behandlung der Landwirtschafts¬ 
lehre im 19. Jahrhundert. 
Von diesem Gesichtspunkte aus erhält unsere Feier eine noch 
viel höhere Bedeutung: Es ist die Jahrhundertfeier der ersten landwirt¬ 
schaftlichen Lehranstalt in der Mark! 
Möge unserer Hochschule, die unter so glücklichen Auspizien ins 
Leben getreten ist, auch ferner die Fürsorge der Königlichen Staats¬ 
regierung und der hohen gesetzgebenden Körperschaften nicht fehlen, 
dann wird sie sich immer noch vollkommener zum Heile der ganzen 
Landwirtschaft entwickeln. Sie kann das aber nur, wenn die Lehrer, 
ihrem bisherigen Grundsatz treu, streng wissenschaftlichen Geist, 
wie an den Universitäten, selbst bei allen Fragen der Praxis walten 
lassen, und wenn die Studierenden immerdar bemüht sind, diesen 
wissenschaftlichen Geist in ihre künftige Praxis zu übertragen. 
Wie ganz anders, wie viel weiter fagt man jetzt die Wissenschaft 
auf als vor einem halben Jahrhundert, zur Zeit Liebigs.
	        
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