Volltext: Die Königliche Landwirtschaftliche Hochschule in Berlin. Festschrift zur Feier des 25jährigen Bestehens

1. Allgemeiner Ueberblick. 
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Eine Einrichtung, die in diesem Sinne weiter wirkt, ist die Über¬ 
weisung der Assistenten für den geodätischen Unterricht aus der Reihe 
der Landmesser, welche im Dienste der landwirtschaftlichen Verwaltung 
stehen, an die Hochschule auf die Dauer einiger Jahre, während welcher 
Zeit diese Herren weder an ihren Bezügen noch in ihrer Beförderung 
Einbuge erleiden. Es soll auf etwa 50 Studierende je ein Assistent 
einberufen werden, und dazu 
reichten die wenigen, im Budget 
der Hochschule vorgesehenen 
und knapp dotierten Assistenten¬ 
stellen nicht aus, weshalb auf 
Anregung unseres Kurators, des 
Ministerialdirektors Dr. Thiel, 
die vorgenannte Anordnung in 
den Etat des Landwirtschafts¬ 
ministeriums auf genommen, 
auch vom Landtag ohne An¬ 
stand genehmigt wurde. Den 
Assistenten ist reichlich Ge¬ 
legenheit geboten, ja ihr Dienst 
leitet sie geradezu darauf hin, 
sich fachlich weiter zu bilden, 
noch einzelne Vorlesungen an 
der Universität oder der tech¬ 
nischen Hochschule zu hören, 
wissenschaftliche Fragen zu be¬ 
arbeiten und sich literarisch zu 
versuchen. Diese Einrichtung 
ist mehr wert alsReisestipendien 
und dergleichen, womit man in 
Frankreich besondere Prüfungs¬ 
leistungen belohnt. Durch den 
Anschlug an einen anregenden 
und ehrenvollen Dienst wird das Weiterstudieren getragen und belebt, 
durch die oft recht anstrengende Doppelverpflichtung die Tatkraft sehr 
gesteigert. Mit den Erfolgen dieses eigentümlichen Instituts, aus dem 
u. a. akademische Lehrer der Geodäsie, Leiter grögerer Vermessungs¬ 
betriebe usw. hervorgegangen sind, darf die Stifterin, die landwirt¬ 
schaftliche Verwaltung, zufrieden sein, auch wenn sie einzelne ihrer 
begabten jungen Beamten verliert, d. h. an andere Ressorts, den Reichs¬ 
dienst usw. abgibt. 
In dieser Hinsicht galt in unserem Ministerium stets eine weit¬ 
herzige Auffassung. 
Abb. 38. Friedrich Gustav Gauß.
	        
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