20. Das tierphysiologische Institut.
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findenden Hauptvorlesungen die Sommervorlesung zur Aufgabe, einenÜber-
blick des Baues, des Werdeganges und der Funktionen aller Organe zu
geben. Am eingehendsten wurde hierbei die Lehre von der Zeugung und
Entwicklung behandelt, entsprechend ihrer Bedeutung als Grundlage der
Züchtungslehre. Zur Ergänzung dieser Vorlesung dient das tier-
physiologische Praktikum, in welchem durch mikroskopische Unter¬
suchungen und einfache experimentelle Arbeiten das Bild des Aufbaues
des Tierkörpers vervollständigt wird und zugleich einige, auch dem
Abb. 35. Tierphysiologisches Institut.
Landwirt wichtige Untersuchungsmethoden geübt werden. Die Winter¬
vorlesung behandelt die Lehre vom Stoffwechsel und der Ernährung
der Tiere eingehender. Ergänzend treten hierzu Vorlesungen über
Gesundheitspflege der Haustiere, über die Funktion der Sinnesorgane,
speziell mit Rücksicht auf die Bedürfnisse der Gärungsindustrie. Ferner
Unterweisungen in der Technik der Stoffwechseluntersuchungen, wobei
einzelne Studierende soweit kamen, dag sie Aufgaben aus dem Bereiche
des Forschungsgebietes des Instituts bearbeiten konnten.
Die im vorstehenden geschilderten Aufgaben des Instituts be¬
dingten in dem Mage, wie sie an Umfang wuchsen, steigende An¬
forderungen an Arbeitskräfte und Raum. So wurden die anfangs dem
Institute zugewiesenen Räumlichkeiten im Erdgeschog des Museums¬
gebäudes bald zu klein. Es wurden zwei angrenzende Säle, dann
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