Volltext: Die Königliche Landwirtschaftliche Hochschule in Berlin. Festschrift zur Feier des 25jährigen Bestehens

I. Einleitung. 
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hoiskol zu Kopenhagen, in Schweden die selbständigen landwirt¬ 
schaftlichen Institute zu Alnarp und zu Ultuna. 
In Belgien finden wir beiderlei Arten: eine selbstständige land¬ 
wirtschaftliche Akademie, das Institut agricole zu Gembloux, gegründet 
1860, und das landwirtschaftliche Institut der Universität Louvain (Löwen), 
gegründet 1878. In Grogbritannien undlrlandneigtmanmehr zu Universitäts¬ 
instituten und in den Vereinigten Staaten desgleichen; doch gibt es auch 
da selbständige landwirtschaftliche Colleges. 
Alle diese verschiedenen Anstalten erfreuen sich im allgemeinen 
eines guten Gedeihens, ein Beweis, dag es weniger auf die Form, als 
auf den Geist, auf die guten Einrichtungen und vor allem auf die 
Lehrer ankommt. 
In gewisser Hinsicht nähert man sich an manchen Orten wieder 
den Akademien, indem man auch für Universitäts-Institute und Hoch¬ 
schulen mit Recht eine Versuchswirtschaft fordert und zum Teil schon 
erhalten hat. 
,,On en revient toujours à ses premiers amours“ kann es auch 
hier heigen;*) nur darin besteht ein Unterschied gegen früher, dag 
wohl nirgends eine isolierte Anstalt mehr begründet wird, sondern dag 
die höheren Lehranstalten immer möglichst an einen Ort gelegt werden, 
an welchem sich eine Universität oder andere Hochschulen befinden. 
Was speziell die preugischen selbständigen Anstalten betrifft, 
so ist Poppelsdorf so eng mit der Universität Bonn verbunden, dag die 
Studierenden sogar an der Universität immatrikuliert werden. Letzteres 
ist an der Berliner landwirtschaftlichen Hochschule zwar nicht der Fall, 
aber im Kuratorium ist die Universität indirekt vertreten, indem ein Mit¬ 
glied desselben, z.Z. Se. Exzellenz der Herr Ministerialdirektor Althoff, dem 
Ministerium für die geistlichen, Unterrichts- und Medizinal-Angelegenheiten 
angehört. Die Studierenden der Hochschule sind auch zum Besuch der 
Vorlesungen an der Universität, der technischen Hochschule, der tier¬ 
ärztlichen Hochschule etc. berechtigt, ebenso umgekehrt. 
Ferner ist sowohl in Poppelsdorf wie in Berlin eine enge Ver¬ 
bindung mit der Universität dadurch hergestellt, dag mehrere Lehrer 
zugleich Lehrer an der Universität sind. 
*) L. Wittmack, „L’Enseignement agricole supérieur en Allemagne“ in 
IL Congrès international de l’Enseignement agricole à Liège 1905. Louvain 1905. 
Vol. I. sect. I. p. 136. 
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