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VI. Die landwirtschaftliche Abteilung.
die technische Vervollkommnung der Tonindustrie bezw. die Fortschritte
in der Herstellung und die Vorzüge der Erzeugnisse der Keramik
insbesondere für die Bedürfnisse der Landwirtschaft vor Augen zu
führen. Andererseits sollten auch die mit den Tonziegeln in Wett¬
bewerb tretenden Kunststeine, wie Zementdach- und -Mauersteine, Kalk¬
sandsteine u. a. m. Vertretung finden. Stets wurde darauf Bedacht ge¬
nommen, dag allen Fabrikaten das Rohmaterial mit der geologischen
Bezeichnung und seiner chemischen Analyse vorangestellt wurde.
1. Die Südseite der Halle (am Haupteingang) enthält zunächst:
Die chemischen Bestandteile, Beimengungen und Einschlüsse der
Tone, sowie Darstellungen ihrer physikalischen Eigenschaften; ferner
die Feinkeramik, Materialien zur Porzellanfabrikation nebst Fabrikaten
(Königliche Porzellanmanufaktur zu Berlin). — Erzeugnisse der Chamotte-,
Tonwaren- und Kunstziegelfabrik von J. Hersei in Ullersdorf bei Naum¬
burg am Queis, Fabrikate der Königlichen Ziegelei- und Majolikawerk¬
stätten in Cadinen (Westpreugen), Erzeugnisse der Wächtersbacher Stein¬
gutfabrik zu Schlierbach bei Wächtersbach (Hessen-Nassau), gewöhnliche
Tonwaren aus der Fabrik von Carl Lehmann, Muskau O.-L., und Joseph
Kaps in Naumburg a. Qu., Modell eines Kalkbrenn-Schachtofens mit
Halbgasfeuerung nach Bergrat Gerhard in Rüdersdorf, Modelle von
Drainrohrpressen, Ziegelbrennöfen u. a. m., Materialien zur Kunststein¬
fabrikation nebst Fabrikaten aus der Steinfabrik von Schobinger & Rehfug
in Ulm. —
2. Westseite der Halle: Fabrikate der Märkischen, Sächsischen,
Norddeutschen Kunststeinindustrie (Verfahren L. Keding, Berlin NW.,
Putlitzstr. 1), der Schlesischen Dach-Falzziegel- und Chamottefabrik vor¬
mals Dannenberg in Kodersdorf und der Schmiedeberger Tonwerke zu
Bad Schmiedeberg (Bez. Halle), Inh. P. R. Frohne, Fabrikate der
Deutschen Tonröhren- und Chamottefabrik zu Münsterberg i. Schl., der
Tonwarenfabrik Bettenhausen bei Cassel, der Deutschen Steinzeugwaren¬
fabrik für Kanalisation und chemische Industrie in Friedrichsfeld in
Baden, der Wildsteiner Ton- und Chamottefabrik bei Eger (Besitzer:
Engelhardt Graf Wolkenstein), der Krauschwitzer Tonwarenfabrik für che¬
mische Industrie (vormals Ludwig Rohrmann), der Firma Bauermeister
& Söhne in Bitterfeld, der Fürstl. von Bismarckschen Ziegelei zu Schön¬
hausen a. d. Elbe, der Ziegel- und Drainröhrenfabrik von Carl Leitner
in Grimmen.
3. Nordseite der Halle: Fabrikate der Tonwarenfabrik von
Paul Nizze in Blankenburg (Mecklenburg), der Leipziger Cementindustrie
Dr. Gaspary & Co. zu Markranstädt bei Leipzig, der Cementdachstein-
fabrik von Th. Groke in Merseburg, der Cementkunststeinfabrik in
Waidmannslust von Georg Hillmann und der Portia nd-Cementfabriken
zu Karlstadt a. M. (vormals Ludwig Roth), Fabrikate der Tonwaren-