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VI. Die landwirtschaftliche Abteilung.
Diesen schließen sich an bis 2,0 m lange Profile vom:
Lößboden bei Bingerau bei Oels,
zwei Seemarschprofile von Tating und
ein Seeschlickprofil von Frederik VII Koog an der Elbmündung.
C. Abteilung für Mineralogie und Gesteinskunde.
(Die bodenbildenden Mineralien und Gesteine).
Kleiner Westsaal 37.
Die Schausammlungen für Mineralogie und Gesteinskunde sollen
in erster Linie eine Ergänzung für den Unterricht an der Landwirt¬
schaftlichen Hochschule bilden und den Studierenden als Leitfaden dienen,
weshalb im wesentlichen nur die für die Gesteins- und Bodenkunde wich-
tigerenMineralspezies vondenverschiedenstenFundpunkten in ihren charak¬
teristischen Formen zur Aufstellung gelangten. Auf Anschaffung großer
Schaustücke wurde von vornherein verzichtet, jedoch sind auch genügend
Mineralspezies in großen, augenfällig fesselnden Exemplaren infolge
von Zuwendungen vortreten.
Die mineralogische Sammlung ist in vier langen mit A—D
bezeichneten Tafeltischen unter Glas aufgestellt und in der Hauptsache
nach dem Zirkelschen System geordnet. Besonders reichhaltig in ihr
sind die Karbonate, die wasserfreien und wasserhaltigen Silikate sowie
die Phosphate vertreten.
Die Gesteins-Sammlung, ebenda in vier mit den Nummern 1 -4
bezeichneten Wandschränken, bringt charakteristische Handstücke von
einfachen, gemengten und klastischen Gesteinen, nach dem System von
Rosenbusch — einige Abweichungen ausgenommen — geordnet, zur
Anschauung.*) Die wesentlichen Gemengteile jeder Hauptgesteinsart
sind dieser in gut ausgebildeten Krystallen vorangestellt. Die vesuvischen
Mineralien befinden sich abgesondert auf einem Tisch zwischen den
Fenstern. Eine ausgezeichnet schöne Suite loser künstlicher Krystalle,
Glaskrystallmodelle mit Demonstrationsobjekten für die morphologischen
Eigenschaften der Mineralien sind im Wandschrank 7 untergebracht, der
sich des dunklen Standorts wegen elektrisch erleuchten läßt.
Die übrigen Wandschränke veranschaulichen:
den Einfluß der Atmosphärilien auf einfache und gemengte Ge¬
steine, äolische Bildungen, Rutschflächen und den Einfluß
der niederen Pflanzenwelt auf verschiedene Gesteine,
zoogene und phytogene Gesteinsgebilde,
Pseudomorphosen,
*) Sämtliche Mineralien und Gesteine sind ausführlich in dem Grundrig der
Gesteins- und Bodenkunde von H. Grüner, Verlag von Paul Parey, 1896, besprochen,
weshalb das Buch zugleich als spezieller Führer durch die mineralogisch-petro-
graphische Abteilung des Museums dient.