11. Mineralogisch-geologisch-bodenkundliche Abteilung.
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Die Unterteile dieser vier Glaschränke enthalten auf Quadratmeter
großen Tafeln:
Zeichnungen von den Lagerungsverhältnissen des Bodens, Zusammen¬
stellungen der Resultate von Bodenanalysen seitens verschiedener
Analytiker, das Verhalten des Bodens zur Wärme, Übersichten der
gebräuchlichsten Benennungen der Bodenarten nach den darauf ge¬
bauten Hauptfrüchten, ihrer Fruchtbarkeit, ihres Verhaltens gegen
Feuchtigkeit, Temperaturen, Bearbeitung, Düngung etc.
Die Charakterpflanzen, Kalk-, Kali-, Kochsalz- und Kieselsäure-
Anzeiger, sowie die Vegetation auf Moor- und Torfwiesen sind in
Schubkästen untergebracht. Zwischen den Schränken I und II, auf be¬
sonderem eisernen, hohen Repositorium, sind in drei- oder vierteiligen
hohen Glaskrausen die sogenannten primitiven oder angestammten Boden¬
arten aufgestellt.
Rückseitig folgen:
Bodenarten aus den deutschen Kolonien,
eine reichhaltige Kollektion, deren einzelne Profile sämtlich in dem
mineralogisch-bodenkundlichen Laboratorium eingehend untersucht
wurden.
Ein weiteres Repositorium trägt sechzig 1,10 Meter hohe Glas¬
zylinder mit Bodenprofilen in natürlicher Mächtigkeit. Sie entstammen
zum Teil den reichsten landwirtschaftlichen Gegenden Norddeutschlands
und bestehen größtenteils aus einem Aufbau von 2 dem hohen zylindri¬
schen Bodenblöcken, welche der Vorsteher an Ort und Stelle mit dem
Messer herausschnitt und alsdann in ihrer Gesamtheit zu 1,10 m hohen
Profilen vereinigte.
Die Ecken der Terrasse tragen 4 Kubikfug große Blöcke von ver¬
schiedenen Bodenarten, welche die sämtlichen in dem genannten Boden¬
volumen quantitativ ermittelten Bestandteile in absoluten Mengen in be¬
sonderen Fugzylindern enthalten.
Wand-Schrank V und die kleinen freistehenden Glasschränke VI
und VII geben eine Übersicht aller Torfarten, eine Sammlung der in
Torflagern vorkommenden Mineralien bzw. Erden, in Kalkmooren auf¬
tretende Konchylien, Torfpräparate und -Fabrikate, Preßtorfarten;
Produkte der trockenen Destillation des Torfes, in Torflagern gefundene
Reste höherer Tiere und menschliche Erzeugnisse, für Moorkulturen
geeignetes und schädliches Bedeckungsmaterial.
Diese Kollektion wird beschlossen durch ein großes Modell der
Anlagen der norddeutschen Torfmoor-Gesellschaft Gifhorn und bis 5 m
hohe Torfprofile vom
Staltach-Benediktiner Moor, desjenigen von Dachau-Schleißheim,
von der Hohen Rhön, Gifhorn, Heydekrug, Hohenmoor, Kunrau,
Oedensee bei Karnisch, Reitmoor und Bargstädter Moor.