Die akustischen Eigenschaften des Luftstromes.
141
eine kleine geklebte Glasplatte /", worauf sich das obere, runde Ende von c lehnt; die
obere Seite von F trägt das versilberte, runde Spiegelchen H. Die feste Berührung
zwischen F und c wird von einer Feder h besorgt, die einerseits sich auf F lehnt,
andrerseits an E befestigt ist, und deren Druck durch die Schraube g reguliert wird. Da¬
durch, daß ee sehr nahe an c liegt, bewirken kleine vertikale Bewegungen von c große
Winkelbewegungen der Platte F und des Spiegels H. Die Festigkeit der Achsenschrauben
wird durch Gegenmuttern gesichert.
Zur Reproduktion seichter Eindrücke, wie z. B. der Konsonanten, erwies sich
diese Einrichtung als ungenügend, und Hermann verbesserte sie durch Einschaltung
eines neuen Hebels zwischen C und F (vgl. 171, b). Das Plättchen F bekommt wie C
eine dreieckige Gestalt und greift mit Glaskontakt an ein drittes, auch dreieckiges
Plättchen G (Fig. 84, c), welches nun den Spiegel H trägt; dadurch erhält Hermann
eine doppelte Hebelübertragung, die jetzt genügt.
Die Lichtquelle (Beschreibung bei Hermann 131, b) ist eine elektrische Bogen¬
lampe (20 Amp. x 65 Volt), die sich in einer Dunkellaterne befindet (vom Mechaniker
Wipprecht-Königsberg). Das Licht kommt nur durch einen Ausschnitt an der Stirnseite
Fig. 84 a.
Fig. 84 c.
Fig. 84b.
Apparat zur Aufzeichnung photographischer Wellen nach Hermann.
a, h) Mit zweiteiligem Hebel c) Mit dreiteiligem Hebel
(für Vokale). (für Konsonanten).
heraus, die als Kollektor eine Laterne von D.uboscq-Paris mit verstellbarem Spalt trägt.
Der Aufnahmeapparat ist ein mit empfindlichem Papier bekleideter Baltzarscher
Zylinder. Vor dem Zylinder ist ein verschiebbarer Spalt angebracht, der dicht vor
dem Papier liegt, und das Ganze steckt in einem lichtdichten Gehäuse, das nur ein
rechteckiges Fenster dem Spalt gegenüber trägt.
Der Gang eines Versuches ist folgender. Die sorgfältig abgehobelte
Wachswalze wird besprochen und zur Kontrolle abgehört. Nach Anbringung
des Spiegelapparates wird der Phonograph auf ein Pult gestellt, das so
schief steht, daß der Spiegelapparat nahezu vertikal ist, um der Furche mit
dem möglichst geringen Druck aufzuliegen. — Die Lampe wird auf einen
besonderen Tisch in einer Entfernung von ca. 2 m so gestellt, daß das
vertikale Spaltbild auf das Spiegelchen H fällt; dicht vor den Spiegel stellt
man als Kollektor eine schwache Konvexlinse (1 bis 1V2 Dioptrien), wo¬
durch der Spiegel ein reelles verkleinertes Bild des Spaltes liefert, das ein
zweites Mal, und zwar etwas abgelenkt (35°) durch die Linse geht. Auf dem
Wege des Spaltbildes liegt der auch von einem besonderen Stativ getragene
Baltzarsche Apparat; er ist so orientiert, daß der Spalt vor dem Zylinder