Volltext: Handbuch der physiologischen Methodik, Dritter Band, Zweite Hälfte: Zentrales Nervensytem, Psychophysik, Phonetik (3)

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J. Poirot, Die Phonetik. 
Am Ende trägt dieser die Schreibspitze (Fig. 78 Nr. 4), eine Glasspitze Sp, die an einem 
rhombischen Stüek Karton angeklebt ist. Um die Reibung zu reduzieren, ist das Karton¬ 
stück nach der kurzen Achse geschnitten, und die beiden Hälften sind in dem passenden 
Winkel durch Goldscblägerhäutchen verbunden, das ein Scharnier bildet. Statt des 
einfachen Hebels kann man auch einen zusammengesetzten anwenden. Der Kurzarm 
des Hebels kann durch Verschiebung der Recorderspitze verändert werden. Weitere 
Einzelheiten sind dem Original zu entnehmen. 
Wenn die Recorderspitze die seitlichen Ausschläge der Grammophonkurve befolgt, 
so wird der Hebelrahmen um die vertikale Achse auch seitwärts verschoben, und die 
Schreibspitze beschreibt in der horizontalen Ebene, d. h. auf dem Kymographion, die 
vergrößerten Ausschläge der Recorderspitze. Ist die Grammophonplatte ungleich dick, 
so wird das ganze System um die (horizontale) Achse von S gehoben, welch un¬ 
bedeutende Hebung die Kurve der Schreibspitze kaum nennenswert beeinflußt; sonst 
dient diese Stange dazu, die Recorderspitze gegen den Furchenboden fest zu drücken. 
Der Anliegepunkt der Schreibspitze auf dem Kymographion muß sich in derselben 
horizontalen Ebene befinden wie die Recorderspitze. 
Die technische Hanptschwierigkeit liegt natürlich in der Herstellung des 
Hebels. Die vertikale Achse und der Hebelrahmen müssen genau senkrecht 
Antrieb 
S 
W 
Fig. 79. 
Apparat nach Scripture zur Aufzeichnung von Phonographenwellen. 
Aus Scripture (166). 
hängen; die Achsenspitzen und die Führungslöcher der vertikalen Achse 
müssen auf der Achse dieses zylindrischen Stückes liegen. Die obere 
Schraubenspitze muß die vertikale Achse so klemmen, daß sie nicht seitwärts 
verschlägt und sich doch reibungslos drehen kann. Ebenso müssen die 
Artikulationen des zusammengesetzten Hebels sowie der Schreibspitze reibungs¬ 
los fungieren. Sind diese Bedingungen nicht erfüllt, so entstehen Störungen 
der Wiedergabe. Eingehende Erörterungen über die Prüfung verschiedener 
Fehlerquellen wird man am besten im Original lesen. 
Die Treue der Wiedergabe kann verschiedentlich geprüft werden: einer¬ 
seits dadurch, daß man dasselbe Stück mehrmals kopiert und die ver¬ 
schiedenen Bilder vergleicht; andrerseits durch die umgekehrte Probe des 
Einritzens der zu prüfenden Kurven auf eine Grammophonmatrix (s. weiter 
unten S. 153.) 
B. Der Phonographenapparat (Fig. 79). — Er ist für Zelluloid¬ 
walzen von Liorets Modell konstruiert und ähnelt dem vorigen in seinen 
Hauptzügen. 
Die zu kopierende W^alze wird auf eine Schraubenspindel S gebracht, 
die von 2 Achsenlagern A und M geführt wird; eine von diesen fungiert 
als Schraubenmutter M und erteilt dem Zylinder die spiralische Bewegung 
unter dem unbeweglichen Hebel.
	        
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