Volltext: Handbuch der physiologischen Methodik, Dritter Band, Zweite Hälfte: Zentrales Nervensytem, Psychophysik, Phonetik (3)

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J. Poirot, Die Phonetik. 
Stif'tkopf zu wählen; unter eine gewisse Grenze kommt man aber praktisch 
nicht, wegen der Zerbrechlichkeit des Stiftes, der Möglichkeit einer 
Schädigung der Rinne (wenn der kleine Kopf wie eine Spitze wirkt) und 
einer damit verbundenen Reibung und der Schwierigkeit der genauen 
Einstellung. 
A. Apparate mit materiellen Hebeln. 
I. Einfacher Hebel. 1) Mit Luftübertragung. — Das Verfahren 
der Luftübertragung mit Rußschrift ist nur von Lahr (165) angewendet 
worden, der überhaupt eine einfachere Einrichtung konstruieren wollte als 
die frühere von Jenkin und Ewing (s. unten). Er bediente sich zweier 
Schreibkapseln (Mareys Polygraphen nach Krolls Ausführung). Mit dem 
Phonographen (es war noch der Stanniolphonograph) wurde eine Kapsel so 
verbunden, daß deren empfindliche Membran der Walze zugekehrt war und 
der im Zentrum der Membran geklebte Fühlstift in der phonographischen 
Furche ruhte. Zur genauen Einstellung wurde diese Kapsel von einem 
mikrometrisch verstellbaren Metallstück festgehalten, das auf ein Brett 
geschraubt war. Das nach oben gerichtete Ausflußrohr der Fühlkapsel war 
durch ein Gummirohr mit der zweiten Schreibkapsel verbunden, die mit 
Mikrometerschrauben vertikal und horizontal eingestellt werden konnte. Der 
Schreibhebel war ca. 10 cm lang. Die erhaltenen Kurven wurden zuerst 
mit 16, dann mit 24 Ordinaten gemessen. 
Lahr gibt keine Proben, wonach man die Leistungsfähigkeit des 
Apparates beurteilen könnte. Die Nachteile der Lufttransmission sind aber 
genügend bekannt, um gegen die Zweckmäßigkeit der Anordnung Bedenken 
zu erregen; schon die Änderungen der Empfindlichkeit der Gummimembranen 
mit der Witterung dürfte eine unter Umständen beträchtliche Fehlerquelle 
bilden. Die direkte Hebelübertragung ist an sich besser. 
2) Einfacher Hebel mit direkter Ü bertragung. Zu dieser Gruppe 
gehören die von Scripture und Lioret konstruierten Einrichtungen. 
Die Apparate von Scripture. — Scripture hat sowohl Grammophon- 
wie Phonographenkurven studiert und dafür besondere Vergrößerungs¬ 
apparate konstruiert. 
A. Der Grammophonapparat. — Eine der ersten Formen des Apparates 
zur Vergrößerung von Grammophonkurven wird in den Elements of 
experimental phonetics (Kap. 4) beschrieben. Die vierte und letzte 
Form wird in einer späteren Arbeit (166) eingehend beschrieben. 
Die Aufnahmefläche ist ein berußter, zwischen 2 Kymographiontrommeln T,T' (Fig.78, 
Nr. 1) gespannter, sehr langer Papierstreifen. Die „Ferntrommel“ T wird von einem 
Elektromotor angetrieben ; eine Kombination von 2 Schrauben und 2 Zahnrädern Z, Z' 
reduziert die Umdrehung der Trommelachse auf ^ ^ ^ = 26896 ^er Umdrehungen 
der ersten vom Motor getriebenen Scheibe. Der gespannte Papier streif en überführt 
diese Bewegung auf die „Nahtrommel“, von deren Achse aus die Grammophonplatte 
bewegt wird. Eine Stufenscheibe A erteilt der Plattenunterlage M eine kreisförmige 
Bewegung; eine zweite Stufenscheibe B dient zur radiären Verschiebung der Platte. 
Die Schnüre werden durch Gewichte oder federnde Halter C in möglichst konstanter 
Spannung gehalten.
	        
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