Die akustischen Eigenschaften des Luftstromes.
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Proben gibt die Fig. 77. Da die gemessenen Ordinaten äquidistant sind
und die Länge der Verschiebung bekannt ist, so kann die Periodenlänge
leicht berechnet werden.
Die Rinnenbreite wird mit der Okularskala bestimmt; dazu ist das ver¬
schiebbare Fadenkreuz des Meßokulars besonders bequem. Die erhaltenen
Breitenwerte werden mittels der Tabelle in Tiefenwerte (Ordinaten der
Kurve) unmittelbar umgewandelt. Die Messung erfolgt, wie ich mich in
Utrecht überzeugen konnte, leicht und ziemlich schnell. Aus dem auf Mm-
papier eingetragenen Kurvenbilde werden die Ordinaten, die der Rechnung
zugrunde liegen sollen, eventuell durch Interpolation abgelesen (vgl.
übrigens auch S. 140).
Zur Bestimmung der Tonhöhe ist die Kenntnis der Aufnahmegeschwindig¬
keit notwendig. Zwaardemaker bedient sich einer Pfeife von bekannter
Tonhöhe, die man am Anfang und Ende der Aufnahme ertönen läßt. Aus
der Länge der Perioden des Pfeiftones berechnet man leicht die Tonhöhe
jeder anderen Welle.
Die mechanische Aufzeichnung der Kurven.
Allgemeines. — Die allgemeinen Bedingungen für eine gute Auf¬
zeichnung sind natürlich erstens daß die Hebelbewegungen möglichst reibungs¬
frei geschehen, und zweitens, daß der Fühlstift dem Boden der Rinne genau
aufliegt. Für die Edisonschrift erfordert die Erfüllung letzterer Bedingung
bestimmte Dimensionen des Stiftkopfes. Damit der kugelige Kopf den Boden
überall wirklich berührt, muß, wie Hermann (171 a) S. 4 nachweist, der Krüm¬
mungsradius p der Bodenkurve mindestens ebenso groß sein wie der
Radius r des Stiftkopfes. Es sei a die Amplitude eines registrierten Tones
(eventuell eines Teiltones) von der Schwingungszahl n, d der Durchmesser
der Wachswalze, g die Winkelgeschwindigkeit pro Sekunde, p die Länge
der Periode des Tones und x der Abszissenwert (a, d, p, x nach derselben
Einheit gemessen), so hat man für p
und für die allgemeine Gleichung der Kurvenordinate
(11)
y = a sin
2^rx
= a sin
2nx
gd •
Der kleinste Wert von p für diese Sinuskurve (an den Umkehrungs¬
punkten) ist
g2d2.
2a ’
n^a
für eine fehlerfreie Reproduktion müssen die Relationen
o*2 f} 2 0-2 d2
(12) r<^— oder (12) a<<-
v — n2 a ’ ' n2r
bestehen. Man könnte allerdings versucht sein, einen möglichst dünnen