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J. Poirot, Die Phonetik.
geworfen wird; am Ende trägt das Röhrchen eine kleine Linse. Der Lichtring wird
genau auf die zu messende Stelle gerichtet, die in scharfer Beleuchtung erscheint. Je
nach der Vorwärtsverschiebung oder bei Stellungsänderungen des Mikroskopes wird
die Lampe verschoben (es könnte leicht automatisch geschehen).
Boeke gebrauchte die Kombination Zeiss Objektiv A A, Okular 2 (o. Okularmikro¬
meter), also etwa eine 5-fache Vergrößerung. Jetzt gebraucht Zwaardemaker ein
Meßokular, was allerdings bequemer ist.
Die Messungen werden folgendermaßen vorgenommen. Nach der Be¬
sprechung wird die Walze auf den Messungsapparat gebracht, und man
Fig. 77.
Phonographenkurven, mittels Boeke s Apparat gezeichnet.
sucht die zu messende Stelle auf. Soll eine Welle gemessen werden, so kann
man zuerst die Periodenlänge bestimmen, und zwar nach zwei Methoden. Ent¬
weder verschiebt man die Trommel Q (und folglich die Walze) vom
Anfang bis zum Ende der Welle und bestimmt durch die Ablesung W' die
Länge der Periode; oder man mißt mit der Okularskala die Entfernung der
beiden Enden der Welle und bestimmt deren absoluten Wert. Beide
Methoden sind aber unbequem: der Perspektivfehler macht die letztere
weniger zuverlässig; und, was die erstere betrifft, so ist es schwer, die End¬
punkte nachher wiederzufinden. Es ist daher besser, die Trommel Q von
Strich zu Strich zu bewegen, die Breite der Rinne an jedem solchen Punkte
zu bestimmen, und so immer fortzuschreiten. Die Ordinatenwerte werden
auf Mmpapier eingetragen, und die Kurve ergibt sich von selbst. Einige