Volltext: Handbuch der physiologischen Methodik, Dritter Band, Zweite Hälfte: Zentrales Nervensytem, Psychophysik, Phonetik (3)

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J. Poirot, Die Phonetik. 
ist hoch (5 cm), der Rußstreifen ist ca. 1 cm breit. Marbe hat einen 
Apparat für dreifach synchrone Registrierung konstruiert. Die Zeit wird 
von einem zweiten Brenner markiert. — Nach Gutzmann (9) S. 49 kommt 
man aber mit einem Brenner, und auch ohne das sonstige Walzwerk für 
Papierstreifen gut zurecht. Die Flamme beleckt die untere Fläche eines 
wagerecht gehaltenen Kymographions, das spiralförmig registriert; sie wird 
am besten etwas seitlich gestellt, und zwar nach der Drehungsrichtung hin 
verschoben. Durch ein T-Rohr wird die Membran mit der Tonquelle und 
mit einem Chronoskop verbunden, welch letzterer erkennbare Impulse liefert. 
— Marbe hat auch die Membran fortgenommen und die Flamme mit gutem 
Erfolg direkt angesprochen. — Von den Marbeschen Rußringen gibt die 
Fig. 63 eine Probe. 
Ich besitze von der Methode keine Erfahrung; nach dem Urteil der 
Fachleute ist sie bequem und empfindlich und kann für Stimmton- und 
Tonhöhenuntersuchungen empfohlen werden. Jedenfalls scheint mir aber 
die Kehltonschreibung nach Wirth oder die Aufnahme des Mundluftstromes, 
Fig. 63. 
Rußfiguren nach Marbes Verfahren (Vokaleinsätze). 
wie sie allgemein üblich ist, vorzuziehen, weil beide Methoden (besonders 
die letztere) mehr Einzelheiten liefern, als das Marb esche Verfahren zu 
geben vermag. 
III. Elektrische Phonautograp hie. — In den obigen Methoden wirkte 
die schwingende Membran auf die eigentliche Schreibvorrichtung durch die 
Vermittelung eines Hebels oder eines Gasstromes. Das Zwischenglied kann 
aber auch eine elektrische Stromleitung sein: die Schwingungen der Membran 
verursachen periodische Schwankungen der Stromintensität, die auf eine 
passende Schreibanordnung wirken. Für diese elektrische Registrierung 
bedient man sich entweder des Telephons oder des Mikrophons (bzw. einer 
Kombination beider Instrumente). 
Auf die, übrigens noch sehr unvollständige Theorie dieser Apparate ein¬ 
zugehen, ist hier nicht der Ort; man wird sich mit einigen Hinweisen begnügen. 
Vom Telephon gibt es zwei Haupttypen. Im magnetischen Telephon 
(Grahams System) schwingt die angesprochene Membran über den Polen 
eines Elektromagneten und verursacht periodische Änderungen des Kraftfeldes, 
die sich durch die Spule und die Leitung fortpflanzen, um im anderen 
Apparat (Hörtelephon) eine ähnliche Membran in Schwingungen zu versetzen 
wie, weiß man nicht recht). Im elektromagnetischen Telephon (Beils 
System) geht der Stromkreis einer Batterie durch den Sprechapparat, wo
	        
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