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J. Poirot, Die Phonetik.
Theorie; hinsichtlich der photographischen Registrierung sei auf den dies¬
bezüglichen Abschnitt hingewiesen.
Die Frank sehen Kapseln sind von Seemann (135) zur Registrierung
von Sprachlauten verwendet worden. Die Aufstellung des Apparates erlaubt,
eine dreifache synchrone Registrierung. Die Mitteilung Seemanns enthält
nur eine Probe, die nach dem Verfasser bei der Reproduktion an Deutlich¬
keit gelitten hat. Die Ordinaten sind groß; dagegen sind für manche aku¬
stische Zwecke die Abszisse zu klein, und eine größere Geschwindigkeit
wäre also notwendig. Die Aufnahme von längeren Lautkomplexen ist auch
möglich, wenn man die Einrichtung für fortlaufenden Film gebraucht. Die
N
Fig. 58 b.
Phonoskop nach Weiß.
a) Totalansicht. b) der Hebel.
Empfindlichkeit der Kapseln ist nach dem Modell verschieden; Kehlton und
Mundton lassen sich sehr gut aufnehmen. Außerdem bietet die Aufstellung
von Frank den großen Vorteil, daß man bei Tageslicht operiert.
5. In dem von 0. Weiß (136) erfundenen Phonoskop werden die
Schwingungen einer in den Newtonschen Farben schillernden Seifenlamelle*)
durch einen Glashebel auf empfindliches Papier geworfen. Der Apparat ist
1) Früher hatte Taylor (85) in seinem Phoneidoskop eine Seifenlamelle ange¬
wendet. Eine Metallscheibe mit kreisrunder Öffnung trägt die Lamelle; die Leitungs¬
röhre führt zu einem Mundtrichter. Die Aussprache eines Lautes verursacht auf der
Fläche der Lamelle stehende Figuren, die gezeichnet, bzw. photographiert werden
können. Die Deutung dieser Wirbel ist aber nicht leicht, da die Stromverhältnisse in
der Leitung einen Einfluß ausüben können; der Apparat von Weiß ist von diesem
störenden Einfluß frei.