Die Untersuchung- der Sprechbeweg-ungen.
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die Aufnahme der vertikalen Bewegungen einrichten. Allerdings ist dieser
Zweck streng genommen nicht erreicht, da die Apparate auch von den
sagittal en Bewegungen beeinflußt werden; der Fehler ist aber sehr klein.
a) Untersuchung der vertikalen Bewegungen. — Der erste konstruierte
Laryngograph dürfte der Apparat von Piltan (40) sein (Fig. 11.) Ein dem
Kehlkopf aufliegender, um eine horizontale Achse drehbarer Stiel ist mit
der Membran einer Mareysehen Kapsel verbunden. Drehungsachse und
Kapsel werden von einem Querbalken getragen; 2 horizontale Rahmen, 2
vertikale Stangen und ein Halsriemen befestigen das Ganze. Der Apparat
sucht den Stützpunkt auf der Brust; es ist aber offensichtlich kein Fixpunkt.
Von dieser Art der Befestigung muß man also absehen.
Fig. 11.
Laryngograph nach Piltan.
Der Laryngograph von v. Krzywicki (41) ist von diesem Fehler frei,
da er von einem schweren dreiteiligen Bodenstativ getragen wird. Der
Apparat ist ganz nach demMareyschen Sphygmographen gebaut; die 3 Haupt¬
teile sind: eine Druckfeder, eine Schreibeinrichtung mit Zahnradübertragung
und eine mittels Uhrwerk bewegte Aluminiumscheibe, die das berußte Papier
trägt. Um gute Resultate zu erzielen, hat v. Krzywicki der Druckfeder
eine besondere Form gegeben. Sie ist etwas gekrümmt und trägt einen
knöchernen Keil, dessen Spitze nach unten und Basis nach oben gerichtet
sind, damit er auf die Schreibfeder desto stärker drückt, je höher der Kehl¬
kopf steht. Der Keil liegt in der incisura und wird bei tiefstem Kehlkopf¬
stand eingestellt. Die Versuchsperson sitzt auf einem Barbierstuhl mit dem
Kopf nach hinten gestreckt und festgehalten.1)
Der Nachteil der sonst gut ersonnenen Anordnung ist die unnatürliche
Haltung des Kopfes. Obgleich die gewählte Streckstellung nicht unbedingt
nötig ist, so erfordert doch der an ein Stativ angebrachte Apparat eine
1) Die a. a. 0. versprochene längere Arbeit scheint ausgeblieben zu sein.