Die Untersuchung der Sprechbewegungen.
Achse drehbarer, labiler Stift wird gegen den Schildknorpel gedrückt
und schwingt auf und ab. In seinen Exkursionen schlägt er oben gegen
den Fuß eines Glöckchens. Dadurch wird ein intermittierendes Klingeln
bei der Stimmbandschwingung erzeugt. Schaltet man Stift und Glocke mit
einem elektrischen Signal in einen Stromkreis, so erhält man eine elektrische
Registrierung (Fig. 10). Die Handhabung ist aber schwierig, und der Apparat
kann sich mit den obigen Kapseln nicht messen. Zur Demonstration kann
dieser „explorateur électrique“ bequem sein.
Fig. 10.
Kehltonaufnehmer nach Rosapelly.
2. Die Untersuchung der Massenbewegungen des Kehlkopfes.
A. Beobaclitimgsmethoden. — Bei ihrer großen Beweglichkeit besitzt
die Kehlkopfmuskulatur doch keinen nennenswerten Muskolsinn. Zur Beo¬
bachtung ist man daher auf das Auge und den Tast angewiesen.
1. Die Inspektion des Kehl¬
kopfes. — Die Bewegungen des
Kehlhopfes können mit dem Auge
wahrgenommen werden. Die gün¬
stigste Stellung ist im Profil, und
die Beobachtung ist desto leichter, je
stärker der Schildknorpel hervortritt.
Noch besser kann man nach dem
Vorgang Garcias die Bewegungen
am Schatten des Kehlkopfes unter¬
suchen. Da der Kehlkopf unter der so gut wie unbeweglichen Haut gleitet,
so empfiehlt es sich, zur Orientierung in gewissen Abständen (z. B. je 0,5 cm)
mit dem dermographischen Stift Marken zu zeichnen, deren eine dem Ruhe¬
stand des Kehlkopfes entspricht. Man visiert dann eine bestimmte Stelle
des Kehlkopfes und kann deren Lageänderungen nach den Marken bestimmen.
Vorausgesetzt, daß man die Hälfte der Skalenteile zuverlässig bestimmen
kann, ließen sich Änderungen von ca. 2 mm dadurch angeben.
2. Die Palpation des Kehlkopfes. — Mit dem Finger fühlt man unter
der Haut die Bewegungen des Kehlkopfes, sowohl die vertikalen wie die
sagittalen. Nur muß man die Beobachtung einzurichten wissen. Die tastende
Hand muß derart gestellt werden, daß man einen Fixpunkt hat, damit die
erhaltenen Empfindungen eindeutig sind. Die Hand einfach horizontal halten
und den Finger auf den Schildknorpel legen, geht offenbar nicht an, weil
sie ihre Stellung ändert. Die Hand an die Vorderbrust anstemmen ist auch
nicht gut, da man durch die Atembewegungen gestört wird. Gutzmann,
der mit Flatau (38) und allein (39) über die Kehlkopfbewegungen eingehende
und sorgfältige Untersuchungen veröffentlicht hat, empfiehlt zwei Methoden,
deren eine hauptsächlich auf die Gelenkempfindungen, die andere auf das
Gleitgefühl baut.
a) Palpation mit dem gestreckten Finger. — Die beste Anlegestelle
für den gestreckten Zeigefinger ist zweifellos die incisura thyreo-hyoidea.
Nur muß die Hand auf einem festen Stativ ruhen und der Finger nur passiv
anliegen; er darf nicht drücken. Die vertikalen Bewegungen des Fingers
werden entweder im Phalangealgelenk oder im Metacarpophalangealgelenk
empfunden. Da die Unterschiedsschwelle für letztere Artikulation nach