Volltext: Handbuch der physiologischen Methodik, Dritter Band, Zweite Hälfte: Zentrales Nervensytem, Psychophysik, Phonetik (3)

Willkürliche Reaktionen auf verabredete Reizmotive. 
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Sprachzeichners für Vokalschwingungen (a. S. 480 a. O. S. 626). Da die Reak¬ 
tionszeit, wie erwähnt, von der speziellen Qualität der Bewegungsäußerung 
abhängt, so sind jedenfalls die Zeiten bei kräftigeren Anlauten, die von 
einfacheren Apparaten zu registrieren sind, zunächst nur unter sich ver¬ 
gleichbar. Immerhin lassen sich auch mit solchen Hilfsmitteln bei dieser 
Beschränkung bezüglich der Anlaute bereits viele psychologische Nebenein¬ 
flüsse untersuchen, z. B. der Unterschied zwischen den Reaktionszeiten des 
Fig. 56. 
Sehallschliissel nach E. Römer. 
Lesens einzelner Buchstaben und ganzer Worte, die Einflüsse einer speziellen 
Einübung u. ä. Hierzu sind vor allem die mit dem Explosivlaut p beginnenden 
Lautäußerungen zu verwenden, die den Kontakt innerhalb eines sog. „Schall¬ 
schlüssels“ unterbrechen können, wie ihn Catteil1) zuerst konstruierte. 
Sein Modell bestand in einem Schalltrichter, dessen Boden aus Schafleder 
durch den Luftstrom beim Sprechen in Vibration geriet und dadurch einen 
Kontakt inkonstant werden ließ. Bei dessen erster Unterbrechung wurde ein 
Relais in Bewegung gesetzt, das dann je nachdem eine Dauerschließung oder 
Öffnung mit einer bestimmbaren Latenzzeit herstellte. Gegenwärtig ist unter 
mehreren neueren Modellen vor allem der empfindlichere Rom ersehe2) 
Schallschlüssel in Gebrauch (Fig. 56), der sogleich mit dem hierbei stets¬ 
erforderlichen Relais kombiniert ist. Der Schalltrichter wirkt bei ihm auf 
eine Membran aus ganz dünnem Fournierholz oder Glimmer, an der zu¬ 
nächst ebenfalls ein sehr labiler Kontakt P durch Ansetzung eines leichten 
Hebelchens an ein Platinblättchen hergestellt ist. Der Kontakt P liegt im 
1) A. S. 497, A. 2 a. 0., S. 3131 
2) Beiträge zur Bestimmung zusammengesetzter Reaktionszeiten. (Kraepelins 
Psychol. Arbeiten Bd. I 1896, S. 566.) 
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