Volltext: Handbuch der physiologischen Methodik, Dritter Band, Zweite Hälfte: Zentrales Nervensytem, Psychophysik, Phonetik (3)

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W. Wirth, Psychophysik. 
bewegungen das Stativ A5 herab, so daß sich Bt frei bewegen kann, so dreht sich das 
soeben beschriebene System Bi a V um die Spitze bei a. Wäre deren Lager s fest, so 
würden zunächst nur einerseits die seitlichen Bewegungen von Bt (rechts und links 
von der Y.-P.) durch Zwischenhebel in Vertikaldrehungen des an dem oberen Gerüst 
A4A4 befestigten mittleren Schreibhebels B4 umgesetzt, und andererseits die Vor- und 
Rückwärtsbewegungen von Bt bzw. V (die Stoßbewegungen der Hand) in Vertikal¬ 
bewegungen des oberen Schreibhebels B5. Da aber nun auch das Lager s der Spitze 
von a in der Hülse h vertikal verschiebbar ist und nur bei B2 durch den einen Arm 
des an dem Gerüstansatz st wie eine Wage schwingenden Hebels (mit dem Gegengewicht 
g am anderen Arm) getragen wird1), so können auch Vertikalbewegungen der 
Fig. 48. 
Apparat zur dreidimensionalen Analyse von Bewegungen der Hand nach R. Sommer. 
Grundplatte Bt durch s unmittelbar auf den Schreiber B3 übertragen werden. Die 
Empfindlichkeit dieses Hebelsystems ist so groß, daß sich in den Niveaulinien der drei 
Hebel die Oszillationen kundgeben, die auch die Hand des Normalen z. B. bei dem leisen 
Atfekt der Wahrnehmung eines intensiv erwarteten Objektes in einer für dieses bis¬ 
weilen charakteristischen Form ausführt und die auch bei dem taktilen „Gedankenlesen“ 
eine Rolle spielen sollen. 
Der etwas widerstandsfähigere Apparat zur Registrierung kleiner unwillkür¬ 
licher Beinbewegungen ist im wesentlichen analog gebaut. Ein langer gerader Stab, 
der mit einer seitlichen Mulfe am Sprunggelenk befestigt und vermittelst eines ihn 
durchsetzenden Hebels und eines über Rollen laufenden Gewichts äquilibriert ist, reicht 
durch eine Tischöffnung nach oben, in der er innerhalb eines Rollenlagers vertikal ver¬ 
schiebbar und zugleich in jeder Höhenlage wie ein Zentrifugenpendel beweglich ist. Die 
letztere Bewegung des über den Tisch reichenden Stabendes wird nun wie bei dem 
Handapparat (Fig. 48) in die Stoßkomponente für einen mittleren und in die Hori¬ 
zontalkomponente für einen unteren Schreibhebel zerlegt. Für die Vertikal- 
1) Zum Verständnis der Figur darf man also vor allem nicht den Hebel an st mit 
Bt und seinem hinter st vorbeigehenden gebogenen Arm verbunden denken.
	        
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