Volltext: Handbuch der physiologischen Methodik, Dritter Band, Zweite Hälfte: Zentrales Nervensytem, Psychophysik, Phonetik (3)

42 Wilhelm Trendelenburg, Das zentrale Nervensystem der warmblütigen Tiere. 
der Wirkung gelegentlich Vorteile aus der Anwendungsweise gezogen werden (z. B. 
bei Durchschneidungen, vgl. unter Narkose). 
Dem Not Image Ischen Verfahren steht wiederum das neuerdings von Pi 
Suner260) empfohlene nahe, bei welchem eine kokainhaltige Lösung injiziert wird. Um 
Diffusion des Giftes zu vermeiden, werden dickflüssige Lösungen verwendet. Um die 
Einwirkungsstelle bei der Autopsie auffinden zu können, wird der Lösung ein Farbstoff 
von ähnlichem Diffusionskoeffizienten wie das Kokain zugesetzt. Die Lösung besteht 
aus: Alkohol (96%) 30 gr; Äther 30 gr; Schießbaumwolle 5 gr; Malachitgrün 0,25 gr; 
kurz vor der Injektion wird eine Lösung von 1:5 Kokain in Alkohol der vorigen 
Mischung zu gleichen Teilen zugesetzt. Wie weit hierin eine eigentliche Ausschaltungs¬ 
methode vorliegt, wie weit die stark reizenden Lösungsstoffe komplizierend wirken, 
wird sich ebenso wie die Leistungsfähigkeit der ganzen Methode erst nach näheren 
Mitteilungen beurteilen lassen. 
Fig. 18. 
Fünf Anoden-Läsionen, 11—15, drei Wochen vor dem Tode zur Zerstörung des Nucl. dentatus, embolus, 
globosus und der äußeren Teile des Nucl. fastigii hergestellt. Die Verletzungen wurden nacheinander 
hergestellt. Die kleinen Teilstriche der Skala sind Millimeter. — Nach Horsley und Clarke. 
Wiederum zum Zwecke der Herstellung von Tiefenläsionen, die gar 
nickt an die Oberfläche reichen, ist die Elektrolyse von Sellier und Verger 307) 
empfohlen worden. Die verwendeten Nadelelektroden sind bis zur Spitze 
isoliert, die Stärke des verschieden lang einwirkenden Stroms beträgt etwa 
10 Milliampere. Diese Methode dürfte die Mängel des Einspritzens der 
wirksamen Stoffe vermeiden, da es bei ihr möglich ist, die letzteren (nämlich 
die Produkte der Elektrolyse) auf einen begrenzten Ort zu beschränken. 
Es ist deshalb sehr wertvoll, daß Horsley und Clarke143) das elek¬ 
trolytische Verfahren, auf welches sie unabhängig von den erstgenannten 
Autoren gekommen waren, zu einem sehr hohen Grad von Vollkommenheit 
ausgebildet haben. Besonders mit der Anode konnten sie elektrolytische 
Hirnläsionen ohne nennenswerte Nebenwirkungen ausführen, und zwar unter
	        
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