Volltext: Handbuch der physiologischen Methodik, Dritter Band, Zweite Hälfte: Zentrales Nervensytem, Psychophysik, Phonetik (3)

Der Einfluß der Vorbereitung auf eine einzelne Elementarleistung. 
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Die in Fig. 23 skizzierte Anordnung und ihre Verwendung war kurz die 
folgende: Die beiden in einem oberen Turmzimmer befindlichen Telephone 
Ti und T2 wurden vom Experimentator, der sich mit den übrigen Hilfs¬ 
apparaten zwei Stockwerke tiefer befand, bei U4 immer erst kurz vor jedem Ver¬ 
suche eingeschaltet, zugleich als Vorsignal zur Einstellung der Aufmerksam¬ 
keit. Um aber die Belastung und den Gang des Induktors J hierbei nicht 
zu verändern, waren in der Zwischenzeit an ihrer Stelle mittelst des Um¬ 
schalters Uj je ein gleichwertiger Widerstand wn und wn angeschlossen. 
Hierauf konnte nun die V.-P. selbst mittelst eines geräuschlos funktionieren¬ 
den Tasters R den Fall eines Helmholtzschen Kontaktpendels1) H aus- 
lösen, das im Zimmer des Experimentators stand und dessen Hebel auf 
Lederpolster fielen, so daß ihr Fall oben nicht zu hören war. Die beiden 
ersten der vier Kontakte dieses Pendels kt und k2 bewirkten nun, wenn sie 
nacheinander berührt wurden, einen ziemlich genau 0,1 Sek. dauernden Neben¬ 
schluß zu dem Widerstand W im Stromkreis des Telephons Tt, die beiden 
anderen k3 und k4 schlossen völlig unabhängig hiervon eine ganz analoge 
Leitungsverstärkung neben dem Widerstand Wn im Kreis von T2. Da die 
Telephone in den ungeteilten Hauptkreisen I und II lagen, so entstand da¬ 
durch eine kurzdauernde, von dem Widerstand der Nebenschließung ab¬ 
hängige Verstärkung des höheren oder des tieferen Tones, je nachdem das 
Kontaktpaar k1?2 oder k3,4 aufgestellt war. Diese konnte durch je einen 
Stöpselrheostaten Stj bzw. Stn abgestuft werden, worin genau wie bei jenen 
Versuchen von Glinos hier die Hauptaufgabe des Experimentators in der 
Pause zwischen zwei Versuchen bestand. Die Widerstände Wi und Wn 
waren so groß gewählt worden, daß der tiefe Ton zur Ableitung von Voll¬ 
reihen durch Widerstände von 20 bis 12012 im Nebenschlüsse, der hohe 
durch solche von 10000 bis 80000 12 zu variieren war. Hinter der Ver¬ 
einigung der Nebenschlüsse mit dem Hauptstrom enthielten beide Haupt¬ 
leitungen auch noch je einen kleinen, völlig gleichartig gebauten Wider¬ 
stand Ci und Cu aus Konstantandraht, an dessen Enden noch durch den 
Umschalter U2 der Stromkreis des Hitzdrahtapparates D angeschlossen werden 
konnte, in dem außerdem noch ein besonderer Widerstand w und beim 
Fernrohr F der Ausschalter S lagen. 
48. Die Analyse der gleichzeitigen Auffassungsbedingungen verschiedener 
Sinnesgebiete. 
Hat man einmal die bisher beschriebenen Anordnungen zur Beherrschung 
des optischen, taktilen und akustischen Wahrnehmungsfeldes hergestellt, so 
lassen sie sich natürlich auch gleichzeitig an wenden, um die Verteilung 
der Aufmerksamkeit auf mehrere Sinnesgebiete nach der nämlichen Methode 
zu untersuchen. Hierbei wird nach dem Prinzip dieser ersten Hauptgruppe 
in jedem Versuch wieder nur eine einzige Veränderung vorgenommen, also 
entweder eine optische oder eine taktile oder eine akustische, so daß zu einer 
1) Vgl. die Abbildung und Beschreibung in Bd. II, 3. Abt., 4 (S. Garten, Elektro- 
physiologie), S. 359 u. Fig. 25. Da hier eine viel langsamere Pendelschwingung er¬ 
forderlich war, wurde unterhalb des Haltemagnetes E (a. a. O.) ein zweiter montiert, 
dessen Strom von der V.-P. unterbrochen wurde (M. in Fig. 28). 
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