Der Einfluß der Vorbereitung auf eine einzelne Elementarleistung. 317
an sämtlichen Stellen, also auch an den nicht zu beachtenden, Reize
bzw. Reizunterschiede auftreten können, während des Vorbereitungsstadiums
durch eine besondere Übung willkürlich zu abstrahieren vermag, so wird sie
durch den wiederholten gewaltsamen Übergang von dieser in solchen Fällen
faktisch unzweckmäßigen und unnatürlichen Nichtbeachtung einer Region
zur Auffassung deutlich übermerklicher Wirkungen in ihr fortwährend von
neuem zu einer Abschweifung von der Instruktion verleitet. Indessen
bietet die Übersicht über die tatsächlichen Urteile stets eine objektive
Kontrolle für die Konstanz und, nachdem man einmal ein hinreichendes
Material über gelungene Versuche gewonnen hat, auch für die ganze Art
der Einstellung, wie ebenfalls schon 8>. 18 erwähnt wurde. Außerdem
kommt aber ja für eine ganze Kategorie solcher Untersuchungen der Auf¬
merksamkeitsverteilung, bei denen man nur deren Einfluß innerhalb des be¬
achteten Teilgebietes unter Variation seiner Ausdehnung feststellen will,
die genannte Schwierigkeit überhaupt nicht in Betracht, weil eben hier die
Aufmerksamkeit und die Erwartung jederzeit in natürlicher Assoziation Zu¬
sammengehen und auch die Hauptleistung höchstens zu einer momentanen
Konzentration innerhalb des nämlichen Gebietes nötigt. Endlich
werden unvermeidliche Schwankungen in der Durchführung irgend einer
einfacheren oder komplizierteren Instruktion wenigstens, soweit sie in zu¬
fälligen Ablenkungen nach verwandten Verteilungen, also nicht in systema¬
tischen Abweichungen, z. B. in Richtung der bequemeren und natürlicheren
Einstellung, bestehen, in den Mittelwerten der Schwellen für eine
Reihe gleichmäßig über das ganze Feld verteilter Stellen hin¬
reichend ausgeglichen werden, denen somit eine besondere Allgemein¬
gültigkeit als Symptom einer bestimmten Einstellung zukommen dürfte.
3. Wie schon oben mehrmals angedeutet wurde, kommen als Verteilungs¬
bereich der Aufmerksamkeit nicht nur die verschiedenen Stellen einer räum¬
lichen Extension, sondern auch verschiedene Momente einer vorgestellten
Zeitstrecke und außerdem verschiedene Merkmale einer und der
nämlichen Stelle des Wahrnehmungsfeldes in Betracht. Während man aber
auf eine möglichste Einengung der Beachtung in jeder beliebigen Hinsicht
ziemlich gleichmäßig den Begriff der „Konzentration“ anwendet, pflegt man
eigentlich nur die räumlich orientierte Expansion der Aufmerksamkeit all¬
gemeiner als „Verteilung“ derselben zu bezeichnen, wobei also stets eine
bestimmte Lokalisation einzelner Reize vorausgesetzt ist, wie sie mehr oder
weniger mittelbar für sämtliche Sinnesreize, also auch für Schalleindrücke,
vorhanden ist. Bei den letzteren begründet zugleich das eigenartige Neben¬
einander der gleichzeitig gehörten Elemente eines Klanges oder Geräusches
von verschiedener Höhe einen neuen Verteilungsbereich der Apperzeption in
einer besonderen „Richtung“, der aus der subjektiven Analyse von Klängen
geläufig ist. Eine ähnliche Berücksichtigung mehrerer gleichzeitig relativ
selbständig vergegenwärtigter Momente wird aber dann weiterhin durch die
Zeitvorstellung ermöglicht. Die V.-P. kann entweder in einer Art von
„Konzentration“ einen Vorgang in einem ganz bestimmten als zukünftig ver¬
gegenwärtigten Augenblick aufzufassen bereit sein, oder ihn auch fortgesetzt
in jedem einzelnen neuen Moment von neuem möglichst gleichmäßig gespannt
erwarten. Auch kann sie in einer aus diesen beiden Formen gemischten