Volltext: Handbuch der physiologischen Methodik, Dritter Band, Zweite Hälfte: Zentrales Nervensytem, Psychophysik, Phonetik (3)

Hauptwerte und Streuungsmaße im allgemeinen. 
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Quadrate übertragen werden. Doch wollen wir diese speziellen Einflüsse, 
auf denen insbesondere auch die konkrete Bedeutung dieses Paragraphen 
für unsere psychophysischen Probleme beruht, weiterhin ebenfalls völlig 
unabhängig vom einfachen E.-G. ins Auge fassen. 
b) Die wichtigsten Anwendungen des G-ewichtskalküles in der 
Psychophysik. 
1. Der Einfluß der Versuchszahl. 
1. Daß auch in den Anwendungen der Ausgleichung nach dem Prinzip 
der kleinsten Quadrate auf psychophysische Probleme die eben entwickelte 
Gewichtsmodifikation am Platze ist, wurde von H. Bruns bereits in seiner 
grundlegenden Abhandlung „Uber die Ausgleichung statistischer Zählungen 
in der Psychophysik“ *) hervorgehoben. In der Praxis hat jedoch erst F. M. 
Urban in seiner schon erwähnten Abhandlung1 2) hiervon systematisch Ge¬ 
brauch gemacht. Dabei hat er aber insbesondere auch in einem sehr homo¬ 
genen und sorgfältig fraktionierten Versuchsmaterial über die nunmehr schon 
oft erwähnten Urteilsfunktionen Fg(x), Fu(x) und Fk(x) von insgesamt 17850 
auf 7 Versuchspersonen verteilten Einzelvergleichungen gehobener Gewichte 
die uns hier besonders erwünschte Gelegenheit gegeben, auch einmal rein 
empirisch die theoretischen Überlegungen nachzuprüfen, die auch bei diesen 
Urteilsfunktionen von Anfang an von seiten der Konstanten des Beobach¬ 
tungsgegenstandes einen ganz bestimmten Einfluß auf die Präzision erwarten 
ließen. Da hier relative Häufigkeiten h = zi = F(xi) beobachtet sind, so 
ist ja die Mannigfaltigkeit, die man bei wiederholter Beobachtung der 
Werte zi bei dem gegebenen Werte der Unabhängigen ai erhalten 
würde, gerade jener K.-G., für welchen die prinzipiellen apriorischen Er¬ 
örterungen in § 20 aus den Sätzen der Kombinatorik ganz allgemein be¬ 
stimmte Erwartungen ableiten ließen. Unter den speziellen Voraussetzungen, 
unter denen Laplace von dem einfachen Bernoullischen Theorem zum ein¬ 
fachen E.-G. fortschritt, könnte als Präzision der Beobachtung einer be- 
stimmten r. H. zi = —- nach [95 a] der Wert 
hi =V —y, 
f 2zi(l —Zi) 
d. h. also als „Gewicht“ bei den Ausgleichungen der Funktion F(ai,x,y), 
die uns in § 31 weiter beschäftigen werden, der Wert 
hi2 
m 
2 Zi (1 Zi) 
[186] 
angenommen werden. Nach unserer Ableitung des Gewichtskalküles handelt 
es sich aber ja hierbei immer nur um den mittleren Fehler Mi, nicht aber auch 
zugleich um die spezielle Form der Streuung der einzelnen Möglichkeiten 
1) In Wundts Phil. Stud. IX, 1894, S. Iff. 
2) „Die psychophysischen Maßmethoden“ usw„ Archiv f. d. ges. Psychologie XV, 
S. 256, 1909. 
Tigerstedt, Handb. d. phys. Methodik III, 5. 
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