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der Hautdrüsen bei dem Oleander für unrichtig, beobach-
tete jedoch, dafs die Hautdrüsen in der Tiefe jener, mit -
Härchen gefüllten Höhlungen befindlich wären. Ich weifs :
nicht, wie man dazu gekommen ist, Rudolphi’s Beobach¬
tung in diesem Punkte zu bestreiten, denn mir gelingt es,
fast auf jedem Schnitte die Hautdrüsen auf der Epidermis
der Oleander-Blätter zu beobachten; allerdings treten sie
nur in sehr geringer Anzahl auf, doch an den Wänden
jener mit Haaren gefüllten Höhlen kommen die Hautdrü¬
sen in um so gröfserer Anzahl vor.
Diese eigenthiimlichen Grübchen auf der unteren Blatt-
fläche von Nerium-Pflanzen, welche mit wollartigen Haa¬
ren ausgefüllt sind, kommen auch noch bei anderenPflan-
zen vor, als z. B. bei mehreren Gattungen der Proteaceen.
Bemerkenswerth ist es, dafs alle diese Pflanzen entweder ^
gar keine Hautdrüsen oder nur äufserst wenige derselben
haben. Dryandra plumosa hat Löcher und kleine in sehr
geringer Anzahl auftretende Hautdrüsen. Dryandra pte-
rioides hat nur Löcher, die stark mit Wolle gefüllt sind
und keine Hautdrüsen, so wie auch der Dryandra falcata
und curuata die Hautdrüsen fehlen, wenn sie nicht, wie
es wahrcheinlich ist, an den Wänden jener Gruben liegen.
Die letzteren Pflanzen haben dagegen auf einzelnen Zellen j
der Epidermis ganz kurze stumpfendende Härchen, welche
nicht selten bräunlich gefärbt sind; auf der horizontalen
Ansicht der Epidermis erscheinen sie als kleine doppelte
Kreise. Diese kleinen braunen und ganz eigenthümlich ab¬
gestutzten Wärzchen, kommen auch noch bei anderen
Dryandra-Arten vor.
Die Banksia Baueri hat dieselben grofsen Höhlen auf
der unteren Blattfläche, ganz wie bei Dryandra floribunda,
doch sind die Härchen daselbst so lang, dafs sie aus den
Mündungen der Grübchen hervortreten und fast die ganze
Fläcfie des Blattes bedecken. Fast alle Dryandra-Arten
haben diesen merkwürdigen Bau, ebenso auch viele Bank-
sien, aber den Hackeen fehlen diese Gruben, dagegen tre¬
ten bei diesen die Hautdrüsen in um so gröfserer Anzahl U