SP1NDLER & HOYER » GÖTTINGEN.
Lokalisation eines Punktes und auch auf die Successivschwelle bestimmen; nur muß
in dem leßteren Falle die Reihe der Punkte, die man reizen will, vorher auf der Haut
bezeichnet werden.
Prinzip und Konstruktion sind genau wie beim vorigen Apparat. Man denke
sich einen Schieber herausgenommen und mit einem Holzgriff versehen, so erhält man
im wesentlichen das Aussehen des Instrumentchens. Pl ■eis Mk. 1 *2.*)0
No. 188. Elektroden zur elektrischen Hautreizung, in Größe und Form
nach Wunsch.
No. 189. Warinetaster nach Miescher. Derselbe dient dazu, Tastreize
von beliebiger und genau bestimmbarer Temperatur zu applizieren. Ein nach unten
konisch zulaufendes, mit einem schlecht wärmeleitenden Futteral überzogenes Neusilber¬
röhrchen von 45 mm Länge ist durch eine Scheidewand in 2 Längshälften geteilt, die
nur ganz nahe an der durch ein dünnes Metallplättchen von 1 mm Durchmesser ver¬
schlossenen Spiße kommunizieren. An die eine Längshälfte seßt sich ein Zufluß-, an
die andere ein Abflußröhrchen an. Der Einströmungsweg erweitert sich zu einer
kleinen Metallkapsel, in welcher die Kugel eines feinen Thermometers eingepaßt ist.
Bei einem Wasserstrom von 15 ccm pro Min. und einer um 27-30° C höheren Tem¬
peratur als die der Zimmerluft zeigt das Thermometer die Temperatur der Spiße auf
ca Vi„" genau an. Das Wasser muß klar filtriert und frei von kohlensaurem Kalk
sein. Das Instrument wird schräg aufgeseßt wie ein Bleistift, weshalb auch die Spiße
etwas abgeschrägt ist.
Preis Mk. 30.—
No. 190. Bewegungsmesser nach (xoldscheider. (Gesammelte Abhand¬
lungen Bd. IL S. 288 und Berliner klin. Wochenschrift 1890, No. 14.) Der Apparat
dient dazu, unsere Empfindlichkeit für Bewegungen der Körperteile gegeneinander zu
prüfen, vor allem um Bewegungsschwellen, sowohl für aktive wie für passive Be¬
wegungen zu bestimmen. Für seine Konstruktion war der Gedanke maßgebend, daß
er für klinische Zwecke geeignet sein soll, also zur schnellen Orientierung darüber,
ob der Patient normale oder abnorme Empfindlichkeit besißt. Daher ist der Apparat
so konstruiert, daß seine Handhabung sehr einfach ist, und daß er keine langen Vor¬
bereitungen und keine Nebenapparate erfordert.
Die Holzschiene s wird mit seiner unteren Flädie, die mit Leder über¬
zogen ist, auf das zu bewegende Glied, z. B. auf den Unterarm aufgelegt und, wie
die Figur zeigt, mit den Händen an denselben
angedrückt, so daß es gut anliegt. Oben an der
Schiene ist, quer zu ihr, also senkrecht zur Zeichen¬
ebene ein Stück mittels einer Schraube befestigt,
welches verstellbar ist und soweit über den Arm
vorragen muß, daß der Sektor mit dem Pendel,
den es trägt, freien Spielraum gewinnt. Der Sek¬
tor ist an dem Querstück nicht starr befestigt,
sondern kann mit Reibung in zweifacher Weise
gedreht werden : erstens um das Querstück als Axe, also in seiner eigenen (und in
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